EU beschließt Teilverbot von Amalgam

Wegen des giftigen Quecksilbers im Amalgam sollen Zahnärzte den Füllstoff bei Kindern und schwangeren Frauen ab 1. Juli 2018 möglichst nicht mehr verwenden. Das hat das Europaparlament heute, Dienstag, beschlossen.

Bis Mitte 2019 sollen zudem alle EU-Staaten Pläne vorlegen, wie das millionenfach genutzte Material weiter zurückgedrängt werden kann. Amalgam gilt seit Jahrzehnten als billiger und gängiger Füllstoff für Löcher in den Zähnen, ist aber wegen des enthaltenen Quecksilbers umstritten.

Kritiker verweisen darauf, dass damit in der EU jährlich bis zu 75 Tonnen des hochgiftigen Schwermetalls in Umlauf kommen. Sie fordern ein Verbot, doch die EU entschied sich vorerst dagegen.

Eingeschränkt, aber nicht verboten

Vorgesehen ist neben den Auflagen für Kinder und Schwangere auch, dass Amalgam künftig auch nur noch in vordosierter Form verwendet werden darf. Zahnärzte müssen das Material in Abscheidern auffangen.

Die EU hat in der sogenannten Minamata-Konvention zugesagt, die Quecksilber-Nutzung einzudämmen. Das wird mit dem Kompromiss umgesetzt, den EU-Kommission, Mitgliedsländer und Parlament bereits im Herbst ausgehandelt hatten. Bis 2020 soll geprüft werden, ob Zahnärzte ab 2030 ganz auf Amalgam verzichten können.

science.ORF.at/dpa

Mehr zu diesem Thema: