Zoll verbrannte historische Pflanzensammlung

Aus Sorge vor der Einschleppung gefährlicher Krankheiten haben die australischen Behörden versehentlich eine historische Pflanzensammlung aus Frankreich zerstört.

Dabei handelte es sich um getrocknete und gepresste Pflanzen des Naturgeschichtlichen Nationalmuseums (Musee National d’Histoire Naturelle) in Paris, von denen die ältesten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammen.

“Unersetzbare Sammlungen“

Nach Angaben des australischen Landwirtschaftsministeriums vom Montag wurde die Lieferung vom Zoll gestoppt und schließlich verbrannt. Die Pflanzen seien Anfang des Jahres mit einem Päckchen angekommen, ohne dass auf die Bedeutung hingewiesen worden wäre. Die Sammlung war eigentlich für ein Museum in Brisbane an der australischen Ostküste gedacht.

Solch ein Austausch zwischen internationalen Museen ist üblich. Die australische Pflanzenkundlerin Michelle Waycott von der Universität in Adelaide äußerte sich bestürzt. „Das waren buchstäblich unersetzbare Sammlungen von großem historischen und wissenschaftlichen Wert.“ Australien gehört zu den Ländern mit den weltweit strengsten Schutzregeln bei der Einfuhr von Tieren und Pflanzen.

Strenge Quarantäne-Bestimmungen

Auf der Verpackung der Pflanzen sei lediglich ein Wert von zwei australischen Dollar (etwa 1,35 Euro) angegeben gewesen, schreibt das Ministerium. Weil Papiere gefehlt hätten, sei das Päckchen beschlagnahmt worden. Der Versuch, Genaueres herauszufinden, versandete dann offenbar jedoch. Schließlich wurde das Päckchen verbrannt.

Nach Waycotts Angaben wurde erst vor wenigen Wochen eine Pflanzensammlung aus Neuseeland vom australischen Zoll vernichtet. Das Ministerium kündigte an, die Quarantäne-Bestimmungen überprüfen zu lassen.

science.ORF.at/APA/dpa