Freiwilliges Teilen macht Kinder glücklich

Geben macht Menschen glücklich. Das gilt laut einer Studie schon für kleine Kinder, allerdings nur, wenn es freiwillig geschieht. Fühlen sie sich gezwungen zu teilen, verschwindet auch das gute Gefühl.

Ob Teilen schon die Kleinsten glücklich macht, haben die Forscher um Zhen Wu von der Universität Tsinghua an Kindern im Alter von drei und fünf Jahren untersucht.

Als Maß für ihr Glücksempfinden wurde der Gesichtsausdruck herangezogen. Die kleinen Probandinnen und Probanden wurden in zwei Gruppen geteilt: In einer waren sie angehalten, ihren Besitz - es handelte sich um Aufkleber - zu teilen, in der anderen gab es keinen solchen Zwang.

Keine Zwangsbeglückung möglich

Das Ergebnis: Fühlten sich die Kinder verpflichtet zu teilen, teilten sie ihren Besitz de facto öfter. Aber: Es machte sie nicht wirklich glücklich, wie die Forscher an den Gesichtern ablesen konnten. Hatten sich die Kleinen jedoch aus freien Stücken entschieden, ein paar Aufkleber abzugeben, strahlten die Dreijährigen genauso wie die Fünfjährigen.

„Offenbar geht es um die eigene Motivation, etwas herzugeben“, so Wu in einer Aussendung. Dass Kinder von Eltern und Pädagogen zum Teilen angehalten werden, ist durchaus üblich. Dass das die Kinder zumindest im Moment meist nicht glücklich macht, ist angesichts dieser Ergebnisse nicht überraschend. Auf lange Sicht könnte es dennoch sinnvoll sein.

Eva Obermüller, science.ORF.at

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