FWF 2016 wieder mit weniger bewilligten Projekten

Weniger Forschungsprojekte als im Jahr davor konnte der für Grundlagenforschung zuständige Wissenschaftsfonds FWF 2016 fördern. Die Zahl der neubewilligten Projekte sank mangels Budgets auf 624, 2015 waren es 655.

Das Gesamtbewilligungsvolumen ging von 204,7 Millionen Euro 2015 auf 188,1 Mio. Euro zurück. FWF-Chef Klement Tockner pochte bei einer Pressekonferenz am Montag in Wien angesichts dessen auf die Umsetzung der „Forschungsmilliarde“.

Warten auf „Forschungsmilliarde“

„Wir sind eine Forschungsnation und eine wissensbasierte Gesellschaft“, die politischen Entscheidungsträger müssten das aber auch „klar kundtun“, sagte der FWF-Präsident. Ein Schritt in diese Richtung sei die von der Bundesregierung eigentlich beschlossene „Forschungsmilliarde“ gewesen, im Zuge derer für den FWF im Zeitraum von 2018 bis 2021 ein Budget-Plus von insgesamt 281 Mio. Euro vorgesehen gewesen wäre.

Das hätte bedeutet, dass das FWF-Jahresbudget im Jahr 2021 ansteigen würde. Ob die Mittel aber tatsächlich kommen, ist aufgrund der anstehenden Neuwahlen noch offen. Für Tockner käme es einem massiven Vertrauensverlust gleich, wenn die „zugesagten“ Gelder ausblieben.

Bewilligungsquote von 20 Prozent

In der aktuellen Situation „spürt man die Abwärtsbewegung“, sagte die kaufmännische Vizepräsidentin des FWF, Artemis Vakianis. Im vergangenen Jahr gingen fast 2.600 Projektanträge mit einem gesamten Fördervolumen von rund 790 Mio. Euro beim Wissenschaftsfonds ein. Mit einer Bewilligungsquote von erneut lediglich um die 20 Prozent sei der heimische Forschungsstandort nur sehr eingeschränkt attraktiv, wie die FWF-Führung erklärte.

International gelte „wer stehen bleibt, der fällt zurück“, sagte Tockner, und verwies auf die Schweiz, wo in dem Bereich pro Einwohner und Jahr mittlerweile rund 97 Euro ausgegeben werden. In Österreich seien es ungefähr 24 Euro. Dieses „Auseinanderklaffen“ werde sich ohne die Umsetzung der ursprünglichen Vorhaben der Regierung weiter verstärken.

science.ORF.at/APA

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