Bilanz: AIT wächst stetig

Seit 2008 ist das Austrian Institute of Technology (AIT) stetig gewachsen - man könne nun von der Stabilisierung zur Expansion schwenken, meint Aufsichtsratschef Hannes Androsch. Die externen Erlöse wurden seit 2008 um 59 Prozent auf 77 Mio. Euro gesteigert.

Als Androsch vor zehn Jahren zum Aufsichtsratspräsidenten des damals noch Austrian Research Centers (ARC) heißenden Instituts bestellt wurde, sei dieses „in die Bedeutungslosigkeit abgesunken“, die Industrie - damals wie heute 49,5-Prozent-Gesellschafter neben dem Bund (50,5 Prozent) - wollte aussteigen. „Ziel der Neuordnung war es, der Exzellenz verpflichtet zu sein, das wird auch für die Weiterentwicklung gelten“, sagte Androsch.

2016 konnte die Betriebsleistung des AIT-Konzerns inklusive Töchter auf 143 Mio. Euro (2015: 137 Mio. Euro) gesteigert werden, das ist um rund 40 Prozent mehr als 2008. Die Eigenkapitalquote habe sich mit 35 Prozent vom Ausgangswert 2008 verdoppelt, betonte der kaufmännische AIT-Geschäftsführer Anton Plimon.

Neue Infrastruktur geplant

Beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) wurden 3,3 Mio. Euro (2015: 3,2 Mio. Euro) erzielt, was wieder in Forschung und Infrastruktur rückinvestiert werde. Geplanten Investitionen in Forschungsinfrastruktur sowie vorbereitenden Maßnahmen für geplante Übersiedlungen in zwei neue Standorte ist der Rückgang des Betriebserfolgs auf 2,2 Mio. Euro (2015: 3,2 Mio. Euro) geschuldet, wie Finanzchef Alexander Svejkovsky erklärte.

In den Auftragsbüchern standen im Vorjahr 158 Mio. Euro, ein Wert, der bisher nur 2014 (163 Mio. Euro) übertroffen wurde. Gegenüber dem Jahr davor stieg die Auftragsforschung von 38,1 Mio. Euro auf 40,6 Mio. Euro, durch kofinanzierte Forschung wurden 36,4 Mio. Euro (2015: 34,4 Mio. Euro) eingeworben.

Unter den Top-Ten bei Patenten

Dank der positiven Zahlen könne man auch die „Standortsituation optimieren“, sagte Plimon. Auf dem Gelände in Seibersdorf bekommt die AIT-Tochter Seibersdorf Labor GmbH bis Jahresende einen Neubau. Und die Wiener Standorte des Forschungszentrums werden in der Giefinggasse in Wien-Floridsdorf konzentriert, wo bis Frühjahr kommenden Jahres ein Neubau für insgesamt 850 Mitarbeiter entsteht.

Für den wissenschaftlichen AIT-Geschäftsführer Wolfgang Knoll „beruht der Geschäftserfolg von heute auf den Investitionen in Know-how der vergangenen Jahre“. Als inhaltlich stark nachgefragte Themen nannte er beispielhaft Digitalisierung und Decarbonisierung. Mit 27 erteilten Patenten (2015: 37) rangiere das AIT erneut unter den Top-Ten bei den Patentanmeldern in Österreich. Die 234 am AIT betreuten Dissertanten würden eine Schnittstelle zur Grundlagenforschung und den Universitäten bedeuten.

science.ORF.at/APA

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