Ressourcen für 2017 sind aufgebraucht

Bereits am Mittwoch lebt die Menschheit auf „Ökopump“: Die natürlichen Ressourcen für dieses Jahr sind aufgebraucht, Besserung scheint nicht in Sicht. Der Schwund schreitet voran.

Wie das Global Footprint Network mitteilt, fällt der Welterschöpfungstag heuer auf den 2. August - das früheste Datum seit Beginn der Überlastung des Planeten in den 1970er Jahren. Dennoch versucht das Netzwerk Optimismus zu verbreiten. So lautet der gleichsam rituelle Appell auch dieses Jahr: „Wir können den Trend umkehren.“

Einen Weg zu finden, in den natürlichen Grenzen des Planeten zu leben und zu wirtschaften, sei „die größte Herausforderung unserer Zeit“, erklärt Eberhard Brandes, der Vorstand von WWF-Deutschland.

Abholzung, Überfischung, CO2-Ausstoß

Aus Sicht von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen leben die Menschen bis zum Jahresende über ihre Verhältnisse: Sie holzen Wälder schneller ab als diese nachwachsen, überfischen die Ozeane und stoßen mehr Kohlendioxid (CO2) aus als in der Biosphäre aufgenommen werden kann.

Der überhöhte Verbrauch habe bereits Konsequenzen, betont der WWF: extreme Wetterereignisse, Hungersnöte und Artensterben etwa. Ökosysteme wie Korallenriffe, tropische Regenwälder oder Flusssysteme drohten zu verschwinden. Knapper werdende Ressourcen gelten auch als Ursache für Konflikte und Kriege.

Ökologischer Schuldenberg wächst

Das Datum des Erdüberlastungstages - auch als Earth Overshoot Day oder Welterschöpfungstag bekannt - rutscht mit dem weltweit steigenden Ressourcenbedarf seit Jahren im Kalender nach vorn. Berechnet wird das Datum mit Hilfe des sogenannten ökologischen Fußabdrucks. Das ist eine Art Buchhaltungssystem für die Ressourcen des Planeten.

Auf der einen Seite steht das Angebot, zum Beispiel an Wäldern, Feldern, Gewässern. Auf der anderen Seite geht es um den Bedarf des Menschen, etwa um Energie zu gewinnen, zu bauen, Vieh zu halten. Auch Abgase und Abfälle spielen eine Rolle - entsprechend groß ist der Fußabdruck von Industrienationen.

Sparsamer Lebensstil gefordert

Um den Öko-Fußabdruck zu verkleinern, empfehlen Umweltschützer, häufiger vegetarisch zu essen, weil die Produktion tierischer Lebensmittel mehr Fläche beansprucht. Daneben geht es zum Beispiel um das Vermeiden von Lebensmittelabfällen und sparsames Heizen. Auch Transport ist ein Faktor: Flugreisen und Autofahrten fallen viel stärker ins Gewicht als etwa öffentliche Verkehrsmittel.

Auch die Politik ist gefordert. In einem aktuellen Strategiepapier fordert der WWF eine nachhaltigere Ausrichtung der Landwirtschaft mit mehr Ökolandbau sowie einen unumkehrbaren Kohleausstieg.

science.ORF.at/dpa

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