Bis 2100 zwei Drittel der Europäer betroffen

Bis 2100 könnten jährlich zwei Drittel der Europäer von wetterbedingten Katastrophen betroffen sein. Das würde zu zusätzlichen 150.000 Todesfällen pro Jahr führen, prognostizieren Forscher nun in einer neuen Studie.

„Der Klimawandel ist eine der größten globalen Gefahren für die menschliche Gesundheit im 21. Jahrhundert“, sagt der Studienautor Giovanni Forzieri vom Joint Research Centre der Europäischen Kommission. „Wenn er nicht schnell verringert wird, könnten jedes Jahr 350 Millionen Europäer extremen Klimaereignissen ausgesetzt sein.“

Hitzewellen am gefährlichsten

Forzieri und Kollegen haben für ihre Studie unter anderem 2.300 Berichte über die Folgen von Extremwetter aus den Jahren 1981 bis 2010 ausgewertet. Sie bezogen darin die 28 EU-Länder plus Norwegen, Island und die Schweiz sowie auf die sieben gefährlichsten Extremwetterereignisse: Überschwemmungen an Flüssen und an der Küste, Dürren, Waldbrände, Stürme sowie Kälte- und Hitzewellen. Letztere sind laut den Forschern mit Abstand am gefährlichsten.

Sie gehen in ihrer Studie davon aus, dass sich der Ausstoß von Treibhausgasen über die Jahre nicht verringern wird. Nicht berücksichtigt wurden künftige Errungenschaften wie bessere medizinische Versorgung, Klimaanlagen und Wärmedämmung an Häusern. Ebenfalls außer Acht gelassen wurde die prognostizierte Alterung der Gesellschaft. Dieser demografische Trend könne die Zahlen sogar noch verschärfen, schreiben die Forscher, da ältere Menschen etwa empfindlicher auf extreme Hitze reagierten.

science.ORF.at/APA/dpa

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