Eine Fotofalle für flinke Wiesel

Sind Tiere bedroht, ist es wichtig, ihren Bestand zu erfassen. Schwierig ist das, wenn die Tiere besonders flink sind. Schweizer haben deshalb nun eine „wieselflinke“ Fotofalle entwickelt. Beim Auswerten der Fotos können interessierte Freiwillige helfen.

Hermelin und Mauswiesel finden immer weniger geeignete Lebensräume. Um gezielt Schutzmaßnahmen zu ergreifen oder die Wirksamkeit ebensolcher zu prüfen, müssen Forscher den Bestand erfassen. Das war jedoch bisher schwierig. Ein Problem: Die Wiesel sind einfach zu schnell und zu klein für normale Fotofallen.

Deshalb hat ein Forscherteam um Nils Ratnaweera von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) eine neue Fotofalle speziell für diese Kleinsäuger entwickelt. Diese besteht aus einer T-förmigen Röhre, in deren einem Arm sich ein Temperatursensor, eine Kamera und ein kleiner Computer befindet, hieß es in einer Mitteilung der ZHAW vom Mittwoch.

Ein Wiesel schaut aus der Fotofalle heraus

ZHAW

Ein Wiesel in der Fotofalle

Hilfe von „Citizen Scientists“

Bewegt sich ein Tier durch die anderen beiden Arme, aktiviert der Temperatursensor die Kamera, und diese schießt eine Bilderserie. Der Computer lade anschließend die Bilder via Handynetz ins Internet hoch, wo interessierte Freiwillige als „Citizen Scientists“ bei der Auswertung helfen können.

Deren Hilfe ist auch dringend nötig, denn die „TubeCam“ macht pro Tag Tausende von Bildern. Nur auf einem Bruchteil ist wirklich ein Wiesel zu sehen. Ein Internetportal mit den Bildern zur Auswertung existiert bereits als vorläufige Version und soll nächstes Jahr voll in Betrieb gehen, hieß es in der Mitteilung.

Wiesel seien von Natur aus neugierig und ließen sich beim Erkunden der Röhre leichter erfassen als mit normalen Fotofallen, schrieb die ZHAW. Außerdem sei das System wartungsarm, leicht zu bedienen und auszuwerten.

science.ORF.at/APA/sda

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