Das Kleine Einmaleins der Gravitationswellen

Viele hatten es erwartet: Die Pioniere der Gravitationswellenforschung erhalten den Physiknobelpreis 2017. Doch was sind eigentlich Gravitationswellen? Und wie weist man ihre Existenz nach?

Gravitationswellen entstehen vor allem dann, wenn große Objekte wie Sterne beschleunigt werden. Die Wellen stauchen und strecken den Raum und gehören zu den spektakulären Vorhersagen von Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie. Der Theorie zufolge sendet jeder beschleunigte Körper Gravitationswellen aus, die umso stärker sind, je mehr Masse der Körper hat und je schneller er sich bewegt.

Nachweis durch Laserlicht

Rund 100 Jahre nach Einsteins Vorhersage konnten die LIGO-Observatorien in den USA am 14. September 2015 erstmals die Gravitationswellen von zwei sich umkreisenden Schwarzen Löchern auffangen, die in rund 1,3 Milliarden Lichtjahren Entfernung zur Erde verschmolzen waren. Der Nachweis wurde am 11. Februar 2016 der Weltöffentlichkeit präsentiert.

Ligo-Observatorium in Hanford, USA

Caltech/MIT/LIGO Laboratory

Die zwei Arme des LIGO-Observatoriums in Hanford, USA.

Die LIGO-Anlagen messen die Wellen mit Hilfe von zwei jeweils vier Kilometer langen Röhren, die rechtwinklig auf dem Boden liegen. Über ein Lasersystem lässt sich die Länge der beiden Arme extrem genau überwachen. Läuft eine Gravitationswelle durch die Anlage, staucht und streckt sie die Arme ein ganz kleines bisschen - rund 1.000 Mal weniger als der Durchmesser des Wasserstoffatomkerns.

science.ORF.at/dpa

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