Mumie von Sängerin entpuppt sich als Kastrat

Lange Zeit wurde eine in der St. Petersburger Eremitage gelagerte Mumie für eine Sängerin aus dem alten Ägypten gehalten. Doch eine Computertomografie führte nun zu einem Ergebnis, das selbst Experten in Erstaunen versetzte.

Bei der Mumie handle es sich offenbar um den Leichnam eines kastrierten Mannes, sagte Andrej Bolschakow, Leiter der Abteilung für den alten Orient in dem berühmten St. Petersburger Museum, gestern bei einer Pressekonferenz. Dies habe ihn und seine Kollegen „sehr überrascht“.

Kastration war „keine gängige Praxis“

Im alten Ägypten sei die Kastration von Männern „keine gängige Praxis“ gewesen, führte Bolschakow aus. „Das ist einzigartig.“ Die Untersuchung habe ergeben, dass es sich um die Mumie eines 35 bis 40 Jahre alten Mannes handle, der vor möglicherweise aber auch nach seinem Tod kastriert worden sei.

Die Eremitage ist seit 1929 im Besitz von acht ägyptischen Mumien. Eine davon wurde für die sterblichen Überreste einer Sängerin aus dem ersten Jahrtausend vor Christus gehalten - zu Unrecht, wie sich nun herausstellte. „Die eingewickelten Mumien ähneln sich, und man verwechselt sie häufig“, sagte Bolschakow.

science.ORF.at/APA

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