„Grundlagenforschung kommt zu kurz“

Die Allianz österreichischer Wissenschaftsorganisationen verlangt von der neuen Regierung einen „ambitionierten Pakt für Forschung und Zukunft“. Das heißt im Klartext: mehr Mittel für die Grundlagenforschung.

Mit 3,14 Prozent des BIP wende Österreich mit Ausnahme von Schweden mehr als alle anderen Länder in Europa für Forschung und Entwicklung (F&E) auf. Während die Schweiz und die Niederlande jedoch knapp ein Drittel ihrer F&E-Mittel in die Grundlagenforschung investierten, sei es in Österreich weniger als ein Fünftel. „Und diese Kluft vergrößert sich“, so die Allianz in einer Aussendung.

Brain Drain in Österreich

Im Moment sei Österreich ein „Wissenschaftsexportland“. „Weitaus mehr herausragende Personen verlassen das Land als wir umgekehrt anzuziehen vermögen“, schreibt die Allianz mit Verweis auf eine Statistik des Europäischen Forschungsrats (ERC). So seien nur 42 Prozent der Österreicher, die einen ERC-Grant einwerben, mit ihrem Projekt an einer hiesigen Forschungsstätte tätig. In Schweden oder in den Niederlanden liege dieser Wert bei über 80 Prozent.

Künftig werde der Wettbewerb um die kreativsten Köpfe noch deutlich zunehmen - und hier habe Österreich „massive Wettbewerbsnachteile“. Die Allianz nennt etwa „ein fehlendes einheitliches Hochschul-Zugangsmanagement, zu geringe Mittel für die Grundlagenforschung sowie mangelnde Karriereperspektiven in der Forschung“.

„Bekenntnis zu Spitzenforschung“ gefordert

Sie fordert daher „ein klares Bekenntnis zu einem Bündnis für Spitzenforschung“ sowie „Planungssicherheit“ für die Forschungseinrichtungen. Also letztlich: mehr Geld über mehrere Jahre hinweg.

Der Allianz österreichischer Wissenschaftsorganisationen gehören u.a. das Institute of Science and Technology Austria, der Wissenschaftsfonds, die Universitätenkonferenz und die Österreichische Akademie der Wissenschaften an.

science.ORF.at/APA

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