Steuern könnten Übergewicht stoppen

Übergewicht und damit verbundene Krankheiten wie Diabetes sind ein wachsendes Problem in Österreich. Ökonomen haben nun berechnet, dass veränderte Mehrwertsteuersätze auf Lebensmittel Abhilfe schaffen könnten.

Eine Staffelung der Mehrwertsteuer, die sich an der sogenannten Lebensmittelampel orientiert, wäre demnach am wirkungsvollsten. Gesunde Produkte wie Obst und Gemüse sollten mit null Prozent („grün“), Lebensmittel wie Nudeln, Milch oder Fleisch mit sieben Prozent („gelb“) und besonders zuckerhaltige oder fettige Produkte mit mindestens 19 Prozent („rot“) besteuert werden.

Dies würde laut der Studie der deutschen Diabetes Gesellschaft dazu führen, dass der Anteil stark übergewichtiger Menschen um zehn Prozent sinkt, statt weiter zu steigen. In Österreich liegt der Mehrwertsteuersatz von Lebensmitteln zum überwiegenden Teil bei zehn Prozent.

Drittel der Buben zu dick

Hierzulande sind rund 30 Prozent der Buben in der dritten Schulstufe übergewichtig oder sogar adipös. Bei den Mädchen ist die Rate etwas geringer und reicht von 21 Prozent im Westen und Süden Österreichs bis zu 29 Prozent im Osten. Das ergab eine Studie, die gemeinsam mit dem Ernährungsbericht 2017 vergangene Woche im Gesundheitsministerium präsentiert wurde.

Internationale Vorbilder für unterschiedliche Steuern auf Lebensmittel gibt es: Frankreich erhebt seit 2012 eine Steuer auf gesüßte Getränke. In Großbritannien müssen Getränkehersteller ab April 2018 eine Zucker-Abgabe zahlen.

science.ORF.at/dpa

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