Mehr Todesfälle durch steigenden CO2-Ausstoß

Bei einem ungebremsten weiteren Anstieg der Kohlendioxidemissionen bis zum Ende des Jahrhunderts könnte die Zahl der Todesfälle vor allem in Städten wärmerer Weltregionen deutlich steigen. Das haben Forscher nun berechnet.

Die angesichts weltweit steigender Temperaturen zunehmende Zahl von Toten in Hitzephasen würde den Autoren zufolge statistisch nicht durch einen Rückgang der Sterblichkeitsrate in kühleren Phasen ausgeglichen. Örtliche Unterschiede spielen dabei aber eine große Rolle. Die Effekte sollten demnach auch nur dann in der geschilderten Form auftreten, wenn der Kohlendioxidausstoß weiter steigt.

Die Studie

„Projections of temperature-related excess mortality under climate change scenarios“ (sobald online), The Lancet Planetary Health, 13.11.2017

Dann aber könnte Zahl der Todesfälle in Südostasien 2090 bis 2099 um 12,7 Prozent höher liegen, in Südeuropa könnte es zu einem Plus von 6,4 Prozent kommen. In kälteren Regionen etwa in Nordeuropa würde sich dagegen praktisch nichts ändern. Das wäre überall der Fall, sollte der Ausstoß von Treibhausgasen nach einem baldigen Hoch im Lauf des Jahrhunderts deutlich sinken.

Bei der Studie handelt es sich den Angaben zufolge um die bisher größte Untersuchung über mögliche temperaturbedingte Folgen des Klimawandels weltweit. Ausgewertet wurden Daten zu 85 Millionen Sterbefällen von 1984 bis 2015.

Laut Wissenschaftlern ließen sich damit Rückschlüsse auf klimatische, demografische und sozioökonomische Faktoren ziehen. Daraus wurde ein Modell zu Änderungen der Todesrate bei heißem und kaltem Wetter erstellt.

science.ORF.at/AFP

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