Krebsrisiken: Rauchen ist am schlimmsten

US-Forscher haben eine Rangliste der größten Krebsrisiken erstellt: Die mit Abstand meisten Tumore entstehen durch Tabakrauch, gefolgt von Übergewicht und Alkoholkonsum.

Vor zwei Jahren sorgte eine Studie von Cristian Tomasetti und Bert Vogelstein für Aufregung. Die beiden Mediziner vom Johns Hopkins Kimmel Cancer Center kamen zu dem Schluss, dass Krebs - über alle Erkrankungen gerechnet - in zwei Dittel aller Fälle durch zufällige Kopierfehler bei der Zellteilung entsteht. Es also meist schlicht Pech sei, wenn man an Krebs erkrankt.

Risiko-Rangliste

Das mag auf gewisse Krebsarten in besonderem Maß zutreffen, Hirntumore etwa, bedeutet aber freilich nicht, dass man dem Schicksal ausgeliefert wäre. Im Klartext: Gesünder leben heißt länger leben, auch und zumal beim Thema Krebs. Was das bedeutet, haben nun Wissenschaftler der American Cancer Society vorgerechnet.

Laut Statistiken aus dem Jahr 2014 sind 42 Prozent aller in den USA registrierten Krebsfälle auf den falschen Lebensstil zurückzuführen. Wie das Team um Farhad Islami berichtet, ist Rauchen der mit Abstand wichtigste Risikofaktor (verantwortlich für 19 Prozent aller Krebsfälle), gefolgt von starkem Übergewicht (7,8), Alkoholkonsum (5,6) UV-Strahlung (4,7) und Bewegungsarmut (2,9).

Vorbeugung ist möglich

Schlüsselt man diese Zahlen für die Erkrankung einzelner Organe auf, sind die Zahlen entsprechend höher. Rauchen beispielsweise ist für 82 Prozent aller Lungentumore verantwortlich. Noch extremer ist es bei Melanomen, die werden zu etwa 95 Prozent durch UV-Strahlung ausgelöst. Selbst als „soft“ wahrgenommene Risikofaktoren wie Übergewicht schlagen in der Statistik mit hoch zweistelligen Prozentsätzen zu Buche, vor allem bei Gebärmutterkrebs (60) und Leberkrebs (33).

Statistisches Fazit der Forscher: Mit einem vernünftigen Lebensstil ließe sich eine ganze Menge erreichen. Würden die US-Amerikaner auf ihre Ernährung achten, sich mehr bewegen, beim Alkohol Maß halten und weniger Kilos auf die Waage bringen, ließen sich bis zu 20 Prozent aller Krebsfälle verhindern.

Robert Czepel, science.ORF.at

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