Millionen Infektionen wegen Sparmaßnahmen

Seit 2005 unterstützen die USA den weltweiten Kampf gegen Malaria. Doch unter Donald Trump wird es drastische Kürzungen dieser Zahlungen geben. Nun drohen Millionen zusätzliche Infektionen und Hundertausende zusätzliche Todesfälle.

Der Epidemiologe Peter Winskill vom Imperial College London hat die Wirkung verschiedener Schutzmaßnahmen gegen Malaria hochgerechnet, die mit US-Zuschüssen in 19 afrikanischen Staaten sowie im Mekong-Gebiet in Südostasien finanziert wurden. Dazu gehören mit Insektiziden versehene Schutznetze, das Aussprühen von Wohnräumen sowie die Kombi-Therapie mit Artemisinin im Erkrankungsfall.

290.000 zusätzliche Todesfälle

Seit ihrer Gründung 2005 hat die „President’s Malaria Initiative“ (PMI) laut Winskill fast eine Million Menschenleben gerettet und schätzungsweise 185 Millionen Malaria-Fälle verhindert. Südlich der Sahara sank die Sterberate von Kindern unter 5 Jahren in dieser Zeit um ein Sechstel.

2018 soll nun das Budget der PMI um 44 Prozent knapper ausfallen soll, warnen die Forscher um Winskill im Fachjournal „PLOS Medicine“. Das könnte laut ihren Berechnungen zu 290.000 weiteren Todesfällen führen.

„Unsere Ergebnisse sind eine konservative Schätzung, weil sie die gesamte Wirkung von Aktivitäten im PMI-Zusammenhang gar nicht berücksichtigen“, betonen die Autoren. Dazu gehört etwa die Entlastung der lokalen Gesundheitsbehörden, die sich sonst auch noch um Malaria kümmern müssen. Es sei sehr wichtig, gerade Länder mit hoher Malariabelastung weiter zu unterstützen, um eine Erosion der bisherigen Erfolge zu verhindern.

Budget bereits beschlossen

Präsident Donald Trump hatte die Initiative im September noch gepriesen, und die US-Entwicklungs-Behörde USAID hatte angekündigt, ihre Aktivitäten auf weitere Länder auszuweiten. Schon der Budgetentwurf vom Mai sah jedoch vor, die Gelder für die PMI im Vergleich zu 2017 um fast die Hälfte auf 424 Millionen US-Dollar zu kürzen. Der Kongress hat den Haushalt 2018 Ende Oktober entsprechend verabschiedet.

science.ORF.at/dpa

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