Heiraten ist gut fürs Hirn

Langjährige Partnerschaften erhalten das Denkvermögen: Menschen, die gemeinsam mit dem Partner altern, leiden einer neuen Studie zufolge deutlich seltener an Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen als Alleinstehende.

Das Ergebnis fiel unerwartet eindeutig aus: Alleinstehende haben demnach ein um 40 Prozent erhöhtes Risiko einer Demenzerkrankung. „Wir waren selbst von der Deutlichkeit des Befunds überrascht“, sagt Studien-Hauptautor Andrew Sommerlad vom University College London.

Die Studie

„Marriage and risk of dementia: systematic review and meta-analysis of observational studies“, Journal of Neurology, Neurosurgery & Psychiatry, 28.11.2017

Zwischen Männern und Frauen gab es demnach keine erkennbaren Unterschiede beim Demenz-Risiko. Auffällig ist, dass das Risiko auch bei verwitweten Männern und Frauen steigt - nämlich um 20 Prozent -, nicht aber bei Geschiedenen.

Gesünderer Lebensstil

Für die Studie werteten die Wissenschaftler die Daten von 15 früheren Studien mit 812.000 Testpersonen aus. Diese stammten aus Ländern wie Schweden, Deutschland, China, Japan und den USA. Die Befunde zum Demenz-Risiko von Singles und Menschen in Partnerschaften fielen über die Grenzen hinweg konstant aus.

Der Studienaufbau lieferte keine Erklärung dafür, warum Menschen in Partnerschaften seltener an Demenz erkranken. Studienautor Sommerlad hat allerdings Vermutungen: Nicht die Ehe an sich sei gesund für das Gehirn, sondern der Lebensstil, der mit Partnerschaften einhergeht: Menschen in Partnerschaften geben besser auf sich Acht und kümmern sich mehr um ihre Gesundheit. Zudem stimuliere es das Gehirn, wenn ein Partner da ist, mit dem man immer reden kann.

science.ORF.at/AFP

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