Umweltzonen nutzen der Gesundheit

Eine Umweltzone kann die Gesundheitsbelastung in Städten reduzieren. Das ergab eine mehrjährige Untersuchung in Leipzig. Die Belastung mit Ruß und Ultrafeinstaub - den besonders gesundheitsgefährlichen Bestandteilen im Feinstaub - ist dort dadurch deutlich gesunken.

Laut dem Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und dem Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (Tropos) hat sich seit Einrichtung der Umweltzone im März 2011 die Konzentration der krebserregenden Verbrennungspartikel der Dieselfahrzeuge in der Luft um mehr als die Hälfte reduziert.

Der Bericht

Umweltzone Leipzig, 2017

Keine Veränderungen gab es hingegen bei den gasförmigen Stickoxiden. Die Belastung blieb trotz der modernen Dieselkraftfahrzeuge nahezu konstant auf einem zu hohen Niveau. Grund sei hier der deutlich gestiegene Anteil dieser Fahrzeuge. Zwar sei die Gesamtmasse des Feinstaubs nur wenig vermindert worden, räumen die Experten ein. Dennoch trage die anfangs heftig diskutierte Umweltzone deutlich zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung bei.

Strenge Regulierung

Leipzig hatte die Umweltzone von Beginn an mit der höchsten Regulierungsstufe eingeführt. Seitdem dürfen nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette in das Gebiet einfahren. Es umfasst rund zwei Drittel der Stadtfläche und ist damit größer als Umweltzonen in anderen Städten. In Leipzig wird die Wirkung dieser Zone nicht nur anhand von Feinstaub und Stickstoffdioxid, sondern auch mit Messungen von Ruß und Ultrafeinstaub systematisch untersucht.

Der größte Minderungseffekt für Ruß und Ultrafeinstaub wurde demnach von einer Messstation im verkehrsreichen Zentrum des Innenrings der Stadt ermittelt. Die Masse der krebserregenden Rußpartikel sank dort um etwa 60 Prozent, die Anzahl der ultrafeinen Partikel reduzierte sich um etwa 70 Prozent. Gemessen an der gesamten Feinstaubmasse entspreche das zwar nur fünf Prozent, erklärte Alfred Wiedensohler vom Leibniz-Institut. Diese gehörten aber zum hochtoxischen Anteil im Feinstaub.

science.ORF.at/APA/AFP

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