Unis wollen Väterkarenz fördern

Mit einem heute stattfindenden Aktionstag und einem Imagevideo mit dem Titel „Papa mit Kind zu Hause?“ wollen die heimischen Universitäten und das Wissenschaftsministerium das Thema Väterkarenz vorantreiben.

Laut Daten von drei heimischen Unis des überuniversitären Netzwerks UniKid-UniCare Austria nimmt die Anzahl der Karenzväter zwar zu, jedoch von niedrigem Niveau aus.

So verzeichnete etwa die Technische Universität (TU) Wien in den Jahren 2005 bis 2008 in Summe lediglich zwölf Väter, die den Weg in die Karenz antraten. Zwischen 2010 und 2016 sei die Zahl dann deutlich gestiegen. Im Jahr 2016 waren laut Angaben des Netzwerks an der TU bereits 38 Väter in Karenz.

Zum Vergleich: Im Wintersemester 2016 beschäftigte die TU knapp mehr als 3.300 Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente), davon mehr als 2.300 Männer. „Bezogen auf unseren Personalstand sind die Zahlen zwar immer noch ernüchternd, aber es geht voran, langsam, aber stetig“, so TU-Rektorin Sabine Seidler in einer Aussendung.

Der Imagefilm

“Positive Anreize setzen“

Mit dem Imagefilm, der vier männliche Universitätsangestellte als „Role-Models“ zeigt, die den temporären Schritt in die Vollzeitkinderbetreuung gemacht haben, möchte man dazu anregen, „bewusster auf Kinderbetreuungsaufgaben in einer gleichberechtigten Partnerschaft“ hinzuweisen.

„Die Universitäten sollen darüber hinaus angeregt werden, positive Anreize zu setzen“, so die Netzwerksprecherinnen Ewa Vesely (TU Wien) und Bronwen Arbeiter-Wyerer (Uni Klagenfurt). Für ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann werden familiäre Betreuungspflichten „noch immer mit einer allzu großen Selbstverständlichkeit Frauen zugeschrieben“. Mit dem Aktionstag sollen vor allem Bewusstsein geschaffen und mehr Männer aus dem wissenschaftlichen Betrieb motiviert werden, in Väterkarenz zu gehen, heißt es in einer Aussendung.

science.ORF.at/APA

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