Bitcoin und Co. behindern Suche nach ET

Der Boom von Kryptowährungen wie Bitcoin wirkt sich auch auf die Wissenschaft aus: Forscher, die per Computer nach Signalen außerirdischer Intelligenz suchen, haben zunehmend Probleme, die nötige Hardware zu bekommen.

„Wir würden gerne die neuesten Grafikkarten verwenden, aber wir bekommen sie nicht“, sagt Dan Werthimer, der Forschungsleiter des Berkeley SETI Research Center. SETI wertet seit vielen Jahren Radiosignale aus dem Weltall nach Hinweisen auf außerirdische Intelligenz aus.

Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum brauchen viel Rechenpower, dementsprechend sind leistungsstarke Grafikkarten zurzeit besonders nachgefragt. Lieferengpässe waren vorher schon im PC-Spielebereich aufgetreten, Werhimer und seine Kollegen auf „ET-Suche“ verspüren sie seit einigen Monaten. Bei manchen Teleskopen schalten sie für die Auswertung der Radiosignale aus dem Weltall an die 100 Grafikkarten zusammen.

„Wir haben das Geld und wir haben die Händler kontaktiert. Aber die sagen uns ‚Wir haben die Grafikkarten einfach nicht‘“, so Dan Werthimer in einem Bericht der BBC. Zwei SETI-Observatorien in den USA und Australien könnten deshalb nicht wie gewünscht aufgerüstet werden. Andere Forschergruppen berichten von einer Verdopplung der Preise.

Nach einem zwischenzeitlichen Absturz haben sich die Werte von Bitcoin und Co. wieder stabilisiert: Damit ist auch weiter mit einer hohen Nachfrage nach Rechenleistung und Grafikkarten zu rechnen.

science.ORF.at

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