FFG für mehr Wettbewerb bei Förderungen

Die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) übt Kritik an der Förderpraxis des Bundes: 2017 flossen 2,8 Mrd. Euro in die institutionelle und indirekte Forschungsförderung. Im Wettbewerb wurden bloß 0,8 Mrd. Euro vergeben.

IHS-Chef Martin Kocher zog bei der heutigen Bilanz-Pressekonferenz der FFG den Schluss: Es brauche mehr Wettbewerb bei der Vergabe von Forschungsgeldern. FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth sah das ebenso - und plädierte dafür, die Geldflüsse zu fokussieren: „Wir nehmen für uns in Anspruch, das Gegenteil von Gießkanne zu sein.“

3.775 Forschungsprojekte bewilligt

Betrachtet man die Forschungsausgaben des Bundes im langjährigen Vergleich, so ist der Anteil der FFG an den ist seit 2008 von 18 Prozent auf 13 Prozent (2017) gesunken. Das sei „bedauerlich“, sagte FFG-Geschäftsführer Klaus Pseiner und appellierte an die Regierung, „die Bedeutung der FFG an den Ausgaben sichtbarer zu gestalten“.

Auch wenn die FFG für 2018 noch kein Budget hat, „schaut es für das laufende Jahr nicht schlecht aus“, sagte Pseiner, allerdings gebe es angesichts einer neuen Ausschreibung für das Kompetenzzentrenprogramm COMET einen Einmaleffekt. Mittelfristig hofft man in der FFG auf einen „neuen Aufwärtstrend“.

Die Zahlen im Detail: 2017 wurden 562 Mio. Euro (2016: 522 Mio. Euro) Förderung für Forschungsprojekte genehmigt und 3.775 Projekte bewilligt. 68 Prozent der Mittel (381 Mio. Euro) gingen an Unternehmen (161 Mio. Euro davon an KMU), 80 Mio. Euro (14 Prozent) an Hochschulen, 48 Mio. Euro (9 Prozent) an Forschungseinrichtungen und 43 Mio. Euro (8 Prozent) an Kompetenzzentren.

science.ORF.at/APA

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