Mopsfledermäuse tricksen Nachtfalter aus

Mopsfledermäuse jagen mit einem akustischen Trick, wie Forscher berichten. Auf Beutezügen sind sie mit leisen Echoortungslauten unterwegs - und rufen immer leiser, wenn sie sich Nachtfaltern nähern. So sind sie immer gleich laut und lösen keine Alarmreaktion aus.

„Die Mopsfledermäuse ziehen sich durch die Anpassung ihrer Echoortungslaute bei der Beutesuche eine akustische Tarnkappe auf und sind so sehr erfolgreiche Nachtfalterjäger“, sagt der Forschungsgruppenleiter Holger Goerlitz Max-Planck-Institut für Ornithologie im oberbayerischen Seewiesen bei Pöcking. Während sie sich dem Falter näherten, verringerten sie mit jeder Halbierung der Strecke ihre ohnehin leisen Rufe um zunächst 40 Prozent, in der Endphase des Anflugs um 50 Prozent. Die Falter blieben ahnungslos.

Die Forscher hatten für das Experiment einen Nachtfalter (Noctua pronuba) an einer Angelrute befestigt, mit einem Mikrofon darüber. So konnten sie die Echoortungslaute der Fledermäuse aus der Perspektive der Nachtfalter analysieren.

Zum Schutz vor Fledermäusen hatten in der Evolution viele Nachtfalter Ohren entwickelt. Das konterten Mopsfledermäuse (Barbastella barbastellus), indem sie auf nächtlichen Streifzügen besonders leise rufen. Dass sie aber beim Anflug auf ihre Beute immer leiser und leiser werden, war bisher nicht bekannt.

science.ORF.at/APA/dpa

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