Das letzte Männchen ist tot
„Er war ein großartiger Botschafter für seine Art“, sagte Richard Vigne, Leiter des Wildtierreservats Ol Pejeta nördlich von Nairobi. „Eines Tages wird sein Tod hoffentlich als wegweisender Moment für Naturschützer weltweit gesehen werden.“
Hoffen auf künstliche Reproduktion
Nach Sudans Tod gibt es weltweit nur noch zwei Tiere dieser Unterart des Breitmaulnashorns, Sudans Tochter und Enkelin. Mit Hilfe künstlicher Reproduktion versuchen Wissenschaftler, unter anderem am Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), den Fortbestand zu sichern. Eizellen der beiden Weibchen sollen mit vor längerer Zeit gewonnenen und eingelagerten Spermien verschmolzen werden.
TONY KARUMBA / AFP
Sudan wurde 1973 im heutigen Südsudan geboren. Er wurde gefangen genommen und zusammen mit weiteren Nashörnern in einen Zoo in Tschechien gebracht. Als jegliche Versuche der Fortpflanzung scheiterten, wurden vier der Nördlichen Breitmaulnashörner, darunter Sudan, 2009 nach Ol Pejeta gebracht. Doch auch hier klappte die natürliche Reproduktion nicht.
Das Nördliche Breitmaulnashorn lebte einst in Zentral- und Ostafrika. 1960 gab es der Naturschutzunion IUCN zufolge noch 2.360 der Tiere in der freien Wildbahn. Doch Nashörner werden vor allem wegen ihrer Hörner gejagt, das pulverisierte Horn gilt in vielen asiatischen Ländern als Medizin. Von dem Südlichen Breitmaulnashorn gibt es dank eines intensiven Tierschutzes im südlichen Afrika heute mehr als 20.000.
science.ORF.at/dpa