Staatspreis für genaueren Zahnbohrer

Die Salzburger W&H Dentalwerk Bürmoos GmbH wurde Donnerstagabend von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) mit dem Staatspreis Innovation ausgezeichnet. Das Unternehmen entwickelte ein neues Antriebssystem für Zahnbohrer.

Weltweit werden mehr als die Hälfte aller Dentalturbinen - vulgo „Bohrer“ - pneumatisch, also mit Druckluft, angetrieben. Das hat durchaus Vorteile gegenüber Systemen mit Elektromotoren. In einigen Bereichen gab es aber noch Verbesserungsbedarf. Diese Schwachstellen hat das Salzburger Familienunternehmen W&H Dentalwerk Bürmoos GmbH ins Visier genommen.

Dentalturbinen sind leichter, billiger und einfacher als motorisch angetriebene Systeme. Allerdings konnten Drehzahl und Leistung bisher nicht eingestellt werden, es gab nur „Ein“ oder „Aus“. Dazu kamen eine hohe Leerlaufdrehzahl und eine stark variierende Drehzahl beim Betrieb. Das neue pneumatische Antriebssystem von W&H lässt sich hingegen präzise der jeweiligen Zahnbehandlung anpassen, erklärte Wilhelm Brugger, Mitglied im Managementteam F&E. Durch die um bis zu 50 Prozent höhere Spitzenleistung der Turbinen seien kürzere Behandlungszeiten bei bestimmten Arbeiten möglich.

Sonderpreise für Messgeräte

Der von der Wirtschaftskammer Österreich vergebene Sonderpreis „Econovius“ ging an die Nextsense GmbH aus Graz. Das Unternehmen entwickelte ein Messgerät, das die Qualitätskontrolle bei der Produktion von Langgütern aus Stahl erleichtert.

Den vom Energieversorger Verbund gestifteten Sonderpreis „Verena“ erhielt die Voestalpine AG aus Linz in Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz. Ausgezeichnet wurde ein innovatives Verfahren zur Herstellung und zur Vermessung der magnetischen Eigenschaften von Elektroband. Elektroband ist ein magnetisierbarer Werkstoff, der unter anderem für Elektromotoren, etwa in Elektroautos, eingesetzt wird.

Insgesamt hatten sich 438 Unternehmen um den Staatspreis Innovation beworben, der im Auftrag des Wirtschaftsministeriums von der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) organisiert wird und in diesem Jahr zum 38. Mal vergeben wurde.

science.ORF.at/APA