Historiker machen Geschichte

Unter dem Motto „Geschichte wird gemacht“ findet von Donnerstag bis Samstag kommender Woche (5.-7. April) der Österreichische Zeitgeschichtetag in Wien statt.

Bei der zum 25. Mal veranstalteten Tagung werden Historiker und Historikerinnen bei über 150 Vorträgen Zeitgeschichte aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und damit die Bandbreite des Fachs präsentieren.

Das Motto der Tagung bezieht sich nicht nur auf das Gedenk- und Erinnerungsjahr 2018. Es soll auch darauf verweisen, „wie sehr wir als Wissenschaftler das kollektive Wissen über die jüngere Vergangenheit mitgestalten können“, so Oliver Rathkolb, Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien, das den diesjährigen Zeitgeschichtetag organisiert.

Eröffnungsvortrag zu Pariser Verträgen

Eröffnet wird die Konferenz mit einem öffentlichen Vortrag der kanadischen Historikerin Margaret MacMillan (5.4., 10.00 Uhr). Unter dem Titel „The Paris Peace Settlements of 1919 and the fate of Europe“ wird sie sich dabei mit der langen Wirkungsgeschichte der Friedensverträge von 1919 beschäftigen, die nach wie vor die europäische Entwicklung mitprägen.

Bei den in 44 Panels zusammengefassten Vorträgen geht es u.a. um NS-Ideologien in Österreich nach 1945, Antisemitismus unter Muslimen in Österreich, den Umgang mit Zeitgeschichte im Geschichtsunterricht, um Akademiker als Wegbereiter des Nationalsozialismus in Österreich und Wissenschaft im Dienste des Nationalsozialismus.

Bei einer Podiumsdiskussion u.a. mit dem Historiker und Schriftsteller Philipp Blom geht es ums Thema „Publizieren 4.0: Hat Zeitgeschichte eine Zukunft?“ (5.4., 19.00 Uhr). Eine weitere Diskussion geht unter dem Titel „global - marginal?“ der „Stellung der österreichischen Zeitgeschichte im europäischen und internationalen Kontext nach“. Weil Kabarettist Florian Scheuba einen „wichtigen Beitrag für eine kritische Selbstreflexion unserer Gesellschaft leistet“ (Rathkolb), bekommt auch er ein Forum beim Zeitgeschichtetag mit einem Auftritt im Audimax der Uni Wien (6.4., 19.00 Uhr).

science.ORF.at/APA