Minilabor testet auf Masern und Röteln

Vor allem in Entwicklungsländern sind Röteln und Masern noch immer eine Gefahr. Kanadische Forscher haben nun einen tragbaren Schnelltest für die beiden Krankheiten entwickelt: ein Labor am Computerchip, das wenige Tropfen Blut analysiert.

Das Minilabor ist nicht größer als eine Handfläche und könnte vor allem in Gegenden eingesetzt werden, wo Menschen kaum medizinisch versorgt werden. Aaron Wheeler und sein Team von der Universität Toronto haben es in einem weit abgelegenen Flüchtlingslager im Nordwesten Kenias getestet, wie die Forscher in einer soeben erschienenen Studie berichteten.

Patronen von Tintenstrahldruckern

Um die Kosten für das Minilabor gering zu halten, haben die Forscher Patronen von Tintenstrahldruckern verwendet, um winzig kleine Bluttropfen auf den Chip aufzutragen. 144 Kinder und Erwachsene im Flüchtlingslager wurden so auf Antikörper gegen Masern und Röteln untersucht.

Ö1-Sendungshinweis

Über das Thema berichteten auch die Ö1-Journale, 27.4., 7:00 Uhr.

Auch wenn der Schnelltest nicht ganz so genau ist wie Analysen in teuren Labors, kann er doch Behörden und dem Personal dabei helfen, einen Ausbruch von Masern oder Röteln zu begrenzen - weil man genau weiß, welche Personen schon Antikörper haben und welche noch zu impfen sind.

Mehr als 100.000 Menschen sterben jedes Jahr weltweit an einer Maserninfektion, ebenso viele Kinder kommen mit körperlichen oder geistigen Schäden zur Welt, weil die Mütter in der Schwangerschaft an Röteln erkrankt sind.

Elke Ziegler, science.ORF.at

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