Babys lieben Babystimmen

Bei nicht wenigen Erwachsenen steigt die Stimme in beeindruckende Höhe, sobald sie mit einem Baby sprechen. Der Nachwuchs bevorzugt aber die Laute von Gleichaltrigen, wie eine Untersuchung ergab.

Die Kleinen lauschten dabei ihren Altersgenossen um 40 Prozent länger als erwachsenen Stimmen, berichtete Linda Polka von McGill University auf der Jahrestagung der Amerikanischen Akustikgesellschaft in Minneapolis.

Video: Ein Baby hört Stimmen

Die Wissenschaftler um Polka hatten fünf Monate alten Säuglingen am Computer erzeugte Laute vorgespielt, deren Klangbilder denen von Erwachsenen oder aber denen von Gleichaltrigen entsprachen. Die Babys saßen dabei vor einem Bildschirm, auf dem ein Schachbrettmuster abgebildet war. Indem sie den Kopf vom Bildschirm abwendeten, konnten die Babys den Sound abstellen. Das „Bababa“ anderer Säuglinge faszinierte sie dabei am meisten. Weitere Tests mit siebenmonatigen Kindern bestätigten die Vorliebe für den Sound von Altersgenossen.

Mütter und Väter sollten trotzdem selbstverständlich nicht aufhören, in hoher Stimme mit ihrem Nachwuchs zu reden und zu brabbeln, betont Polka. Der spezielle Resonanzboden der kleinen Körper wirke offenbar besonders stark stimulierend und löse manchmal positive Gefühle aus. „Das könnte Kinder motivieren, selbst vokal aktiv zu sein.“ Letztlich unterstütze dies womöglich die Entwicklung des Sprechens.

science.ORF.at/APA/dpa

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