Auf und Ab der heimischen Unis

Leicht abgerutscht sind die am besten gereihten österreichischen Universitäten im neuen „QS University Ranking 2019“. Die Uni Wien kam als beste heimische Hochschule heuer auf Platz 175 (Vorjahr: 154) Etwas bergauf ging es für die Uni Innsbruck mit Platz 279 (Vorjahr: 286).

Einen Riesensprung nach oben machte dagegen die TU Graz auf Platz 363 (Vorjahr: 501-550). Weiters im Ranking vertreten sind die Technische Universität (TU) Wien auf Platz 199 (Vorjahr: 182), die Uni Linz auf Platz 456 (Vorjahr: 471-480), die Uni Graz auf Platz 561-570 (Vorjahr: 471-480), die Uni Klagenfurt auf Platz 701-750 (Vorjahr: 751-800) und die Uni Salzburg unverändert auf 751-800.

Uni-Wien-Rektor: “Unerfreuliches Gesamtbild“

Der Rektor der Universität Wien, Heinz Engl, hält zwar Globalrankings ganzer Universitäten für weniger aussagekräftig als Ranglisten in einzelnen Fächern - dort liege die Uni Wien in Mathematik, Life Sciences und Linguistik immer noch recht gut. „Aber das Gesamtbild ist natürlich recht unerfreulich“, so Engl zur APA. Das Abrutschen gegenüber dem Vorjahr sei vor allem auf die schlechten Betreuungsrelationen sowie die Bewertungen durch Fachkollegen sowie Arbeitgeber zurückzuführen.

Die ab 2019 geltenden neuen Regelungen zur Studienplatzfinanzierung und zum Universitätszugang würden zwar in Zukunft Verbesserungen ermöglichen, meinte Engl. „Aber sicher nicht nächstes Jahr, sondern dann, wenn sie greifen.“ Ab Herbst 2019 kann die Uni Wien überlaufene Fächer wie etwa Rechtswissenschaften, Chemie oder einige Sozialwissenschaften mit Zugangsbeschränkungen versehen.

„Am wehesten“ tut dem Rektor das Abfallen in der Bewertung der Arbeitgeber. Dies sei nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, dass die Probleme der österreichischen Unis schon seit Jahren diskutiert würden. „Wenn ständig von schlechten Betreuungsrelationen und langen Studiendauern geredet wird, hören das sowohl die Academic community als auch die Arbeitgeber. Und dementsprechend bewerten sie dann.“

Hälfte des Ergebnis stammt von Befragungen

Beim QS Ranking hängen 40 Prozent der Reihung von den Ergebnissen einer weltweiten Umfrage unter Akademikern zum Ansehen von Hochschulen ab, weitere zehn Prozent von einer zusätzlichen Befragung unter Arbeitgebern. Je 20 Prozent der Wertung ergeben sich aus dem Zahlenverhältnis Studenten-Lehrende sowie der anhand von Zitierungen gemessenen Forschungsleistung und je fünf Prozent aus dem Anteil an internationalen Studenten bzw. internationalem Personal.

Insgesamt dominieren Universitäten aus den USA und Großbritannien die Top-Ten des „QS University Ranking 2019“: Auf Platz eins steht zum siebenten Mal hintereinander das Massachusetts Institute of Technology (MIT). Die Plätze zwei (Stanford University) und drei (Harvard University) belegen wie im Vorjahr ebenfalls US-Unis. Es folgen das California Institute of Technology (Caltech) sowie die britischen Unis Oxford und Cambridge. Mit der ETH Zürich (Schweiz) schaffte es die beste kontinentaleuropäische Uni heuer auf Rang sieben.

Medizinuni Wien: 38. Platz der „Jung-Unis“

Etwas erratisch fällt ein anderes neues Ranking aus: Seit einigen Jahren veröffentlicht mit Times Higher Education (THE) der Anbieter des wohl wichtigsten Uni-Rankings eine eigene Auswertung der besten „Jung-Unis“ - also jener Unis, die in den vergangenen 50 Jahren gegründet oder aus anderen Hochschulen ausgegliedert wurden. So geht etwa die vor mehr als 650 Jahren als älteste medizinische Fakultät des deutschsprachigen Raums gegründete Medizinuni Wien als Jung-Uni durch, weil sie 2004 aus der Uni Wien ausgegliedert wurde und seither eine eigenständige Universität ist.

Sie kommt auf Platz 38, knapp vor der im gleichen Jahr aus der Uni Graz ausgegliederten Medizin-Uni Graz auf Platz 41, deren Medizin-Studium ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Noch im Vorjahr war die Medizin-Uni Wien aus dem Ranking wieder herausgenommen worden, weil sie ihr Studium nicht im Bachelor-Master-System anbietet.

Seit dem Vorjahr hat die Ranking-Industrie ein neues Feld erschlossen: Ins THE-„Golden Age“-Ranking werden jene Unis aufgenommen, die zwar nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurden, es aufgrund ihres Alters aber gerade nicht ins Junguni-Ranking schaffen: Hier findet sich die Uni Linz auf Platz 80 (von 200) Hochschulen.

science.ORF.at/APA

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