Wärmstes Quartal der Messgeschichte

Die Monate April bis Juni waren die wärmsten seit Beginn der Messgeschichte Österreichs. Seit über 250 Jahren hat es in dieser Jahreszeit noch nie fast durchgängig 90 warme Tage gegeben.

Der April 2018 war der zweitwärmste der Messgeschichte, der Mai der drittwärmste, und auch der Juni 2018 wird sich unter den Top Ten der wärmsten Monate einordnen. Aus klimatologischer Sicht besonders bemerkenswert ist aber diese über drei Monate fast durchgehend währende Wärme.

Die Klimaabteilung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat herausgefunden, dass es erst einmal - im Winter 2006/2007 – in der Messgeschichte der modernen Meteorologie (gemessen wurde schon zur Zeit Mozarts, seit 1767) eine ähnlich lange Periode gab, bei der die Temperaturen so stark von den Mitteltemperaturen abgewichen sind, nämlich über drei Grad. Allerdings eben im Winter und nicht im Frühjahr sowie 2018.

Der Zeitraum April bis Juni 2018 ist um 3,2 Grad wärmer als normalerweise. Mit „normalerweise“ sind die Mitteltemperaturen in der Klimanormalperiode 1981 bis 2010 gemeint. Unter Klimanormalperiode versteht man die über 30 Jahre gemittelte Temperatur, die als Referenzgröße herangezogen wird, um sagen zu können: Es ist normaltemperiert, zu kühl oder zu warm.

Auch diese Periode geht mit der Zeit und mit dem anthropogenen Klimawandel. Würde man eine frühere 30-jährige Klimanormalperiode nehmen, zum Beispiel 1861-bis 1990, würde sich die Differenz zum Mittel noch um ein Grad erhöhen und bei vier Grad liegen, da in diesen Jahrzehnten noch nicht vom Klimawandel geprägte Wärmeperioden vorherrschend waren.

Rainer Schultheis, Ö1-Wetterredaktion

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