Reise zum nächsten Exoplaneten braucht 49 Paare

Eine Reise zum nächsten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems dauert 6.300 Jahre. Um die zu überstehen, bräuchte es mindestens 49 Paare, wie Forscher nun berechnet haben.

Nur dann könnte eine genetisch gesunde Bevölkerung den nächsten bekannten Exoplaneten Proxima Centauri b erreichen, heißt es in einer soeben erschienenen Studie.

Künstlerische Darstellung von Proxima b und seines Gestirns

ESO/M. Kornmesser

Künstlerische Darstellung von Proxima b und seines Gestirns

Fortpflanzung nur zwischen 32 und 40

Für die Auswahl der Besatzung sind laut Frédéric Marin von der Universität Straßburg und Camille Beluffi vom Forschungsunternehmen CASC4DE zunächst einige Fragen zu klären: die Zahl der Frauen und Männer, Alter und Lebenserwartung, Fruchtbarkeitsraten sowie die Höchstkapazität des Raumschiffs. Zudem seien strikte Regeln für das Leben an Bord nötig. Zudem müsse die Zahl der Geburten jedes Jahr festgelegt werden. In ihrer Computersimulation ließen die Autoren keinen Inzest zu und erlaubten Fortpflanzung nur im Alter von 32 bis 40 Jahren.

Bei ihren Berechnungen kalkulierten Marin und Beluffi sogar eine Katastrophe nach 2.500 Jahren ein, die 30 Prozent der Besatzung das Leben kostet. Es bleiben allerdings Unsicherheiten - etwa wie sich die kosmische Strahlung auf die Besatzung auswirkt.

Proxima Centauri b umkreist den Stern Proxima Centauri, der etwa 4,2 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt, und entspricht rund 9,5 Billionen Kilometern. Die Entdeckung hatten Forscher im August 2016 bekanntgegeben. Vor einer solchen Mission müsse aber noch geklärt werden, ob der Planet überhaupt bewohnbar sei, betonen die Autoren.

science.ORF.at/dpa

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