Eichhörnchen lauscht mit
Wenn Tiere kommunizieren, lauschen nicht selten andere Tiere mit, um daraus einen Vorteil zu gewinnen. Dies kann besonders relevant sein, wenn beide Tierarten von dem gleichen Fressfeind bedroht sind, heißt es in der Studie, die soeben in der Fachzeitschrift „PLOS ONE“ erschienen ist.
Dafür spielten Forscher und Forscherinnen der Eichhörnchenart Sciurus carolinensis Rufe vom Rotschwanzbussarden - einem Fressfeind - vor und versetzten sie so in Alarmbereitschaft. Anschließend spielten sie manchen der Grauhörnchen Vogelgezwitscher vor und anderen nur Umgebungsgeräusche.
CC-BY, Emma C. Lucore, Marie V. Lilly
Ergebnis: Diejenigen, die das Vogelgezwitscher hörten, beruhigten sich. Sie waren weniger wachsam, schauten sich weniger um und flohen seltener. Die Logik dahinter: Singvögel sind ebenfalls Beute von dem Rotschwanzbussarden. Wenn diese daher munter weiterzwitschern, bedeutet das für die Nager, dass keine Gefahr droht, und sie können sich daher beruhigt weiter der Nahrungssuche widmen.
Vermutlich auch bei heimischen Eichhörnchen
Es sei bekannt, dass viele Tierarten auf Alarmrufe von anderen Arten achten, um Gefahr abzuschätzen, meint Studienautor Keith Tarvin vom Oberlin College in Ohio, USA im Interview mit science.ORF.at. In dieser Studie reagieren jedoch die Grauhörnchen auf Vogelrufe, die die Abwesenheit von Gefahr andeuten. Als nächstes möchte der Verhaltensökologe untersuchen, ob die Grauhörnchen auf Rufe von bestimmten Singvögeln besonders achten.
Es würde den Verhaltensökologe nicht überraschen, dass die in Österreich heimischen Eichhörnchen ähnlich auf Vogelgezwitscher reagieren. Diese seien nämlich nah verwandt mit den Grauhörnchen und leben in einem ähnlichen Lebensraum.
Pablo Graf Ancochea, Ö1-Wissenschaft