Ceres ist salziger als erwartet

Ceres hat eine dunkle Oberfläche - mit mysteriösen Flecken darauf. Aus Aufnahmen der US-Raumsonde „Dawn“ schließen Forscher nun, dass diese zum großen Teil aus Salzen bestehen. Der Zwergplanet hat demnach mehr Salz und weniger Eis als erwartet.

Der dunkle Zwergplanet besitzt mehr als 130 auffällig helle Flecken, deren Beschaffenheit und Entstehung nicht abschließend geklärt sind. Forscher um Maria Cristina de Sanctis vom italienischen Institut für Astrophysik in Rom haben mit „Dawn“ nun die chemische Zusammensetzung heller Flecken im Occator-Krater auf Ceres untersucht.

Der Infrarot-Spektralanalyse zufolge bestehen die Flecken zu einem großen Teil aus Natriumkarbonat mit kleinen Anteilen von Silikatmineralen und Ammoniumkarbonat oder -chlorid, wie die Wissenschaftler in „Nature“ berichten. Der Occator-Krater enthalte damit die größte bekannte Oberflächenablagerung von Natriumkarbonat im gesamten Sonnensystem, heißt es in einem Begleitkommentar.

Die Topographie von Ceres

NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

Die Karbonate seien vermutlich durch Wasser aus dem Inneren an die Oberfläche transportiert worden, schreiben die Forscher. Auf der Ceres-Oberfläche ist Wasser nicht stabil und verkocht sofort. Eine Analyse der Kraterformen zeigt aber, dass Ceres weniger Wasser besitzt als erwartet. Bei einem hohen Anteil von Wassereis direkt unter der Oberfläche würden die Einschlagkrater in geologisch vergleichsweise kurzen Zeiträumen langsam zerfließen, so Michael Bland vom US Geological Survey im Fachblatt „Nature Geoscience“. Viele der beobachteten Krater seien jedoch Milliarden Jahre alt.

Weniger Eis

Die Wissenschaftler schließen daraus, dass Ceres direkt unter der Oberfläche im Mittel nur zu 30 bis 40 Prozent aus Wassereis besteht. Der Rest sei eine Mischung aus Gestein und Salzen.

Einige flache Krater zeigten Anzeichen für ein Zerfließen, dort sei der Wassereisanteil lokal möglicherweise höher. Insgesamt sei auch der geringere Wasseranteil immer noch hoch genug, um die Karbonate entstehen zu lassen und über einen noch nicht genau geklärten Prozess an die Oberfläche zu spülen, heißt es im Begleitkommentar.

science.ORF.at/APA/dpa

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