Australien bittet um Aufschub

Im Juli 2015 konnte Australien noch abwenden, dass das Great Barrier Reef auf der Roten Liste des gefährdeten Weltnaturerbes landet. Die UNESCO forderte im Gegenzug ernsthafte Fortschritte bis Dezember 2016. Nun bittet Australien um Aufschub bis 2018.

Die Bemühungen zum Schutz des Riffs hatten am Donnerstag einen Rückschlag erlitten. Ein Gesetzentwurf zur Eindämmung von Waldrodungen an der Küste scheiterte knapp im Parlament von des Bundesstaats Queensland.

Wissenschaftlern zufolge fördern die Rodungen die Bodenerosion. Mehr Sediment rutsche in den Ozean und blockiere dort das einfallende Sonnenlicht, was zum Absterben von Korallen und Seegras führe. Die Abholzung von Bäumen an den Küsten hat sich mit 300.000 Hektar pro Jahr seit 2011 mehr als verdoppelt.

Wichtiger Wirtschaftsfaktor

Das Riff ist als eine der größten Touristenattraktionen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor des Landes. Es wird durch mehrere Umweltfaktoren, wie die Erwärmung der Meere, aber auch den Kohlebergbau an der Küste bedroht und hat in den vergangenen 30 Jahren etwa die Hälfte seiner Korallendecke eingebüßt.

Die Regierung in Queensland setzt nun darauf, bei den Bundesstaatswahlen 2018 die parlamentarische Mehrheit zu erlangen, um das Gesetz durchzubringen. Sie hofft auf einen Aufschub der UNESCO bis dahin. Man will auch den liberalen Premierminister Malcolm Turnbull bitten, das Ansinnen zu unterstützen. „Was hier auf dem Spiel steht, ist sehr, sehr bedeutsam“, so der Umweltminister von Queensland. Wäre das Great Barrier Reef als gefährdet gelistet, würde sich dies sowohl auf den Tourismus als auch auf Jobs im Land auswirken.

science.ORF.at/APA/dpa

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