Landeroboter „Philae“ gefunden!

Seit der misslungenen Landung von „Philae“ auf dem Kometen „Tschuri“ rätseln Forscher über den genauen Standort der Landeeinheit. Nun hat ihn die Sonde „Rosetta“ endlich entdeckt.

Der Fund kommt gewissermaßen fünf Minuten vor zwölf. Denn in einem Monat soll auch die um „Tschuri“ kreisende Sonde ihre Höhe schrittweise verringern und schlussendlich auf dem Kometen landen. „Ich bin aufgeregt und begeistert, dass wir nun dieses wichtige Bild von Philae erhalten haben“, sagt ESA-Forscher Laurence O’Rourke.

Die Aufnahme stammt von „Rosettas“ Osiris-Kamera. Sie hat eine Auflösung von fünf Zentimeter pro Pixel und zeigt, wo „Philae“ bei seinem Landemanöver letztlich auf dem Kometen aufsetzte: In einem schattigen Teil eines Areals namens „Abydos“ - das erklärt auch, warum „Philae“ nach so kurzer Zeit der Saft, also der Batteriestrom ausging und danach in eine Art Winterschlaf verfiel: Es war schlicht zu wenig Sonne da, als dass sich „Philae“ mit Energie hätte versorgen können.

Lander Philae auf dem Kometen Tschuri

ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA; context: ESA/Rosetta/NavCam – CC BY-SA IGO 3.0

Zur Erinnerung: „Philaes“ Landung im November 2014 gestaltete sich einigermaßen holprig, der Roboter war nach erstem Bodenkontakt abgeprallt und erst nach zweistündigem Schwebeflug im schwachen Gravitationsfeld aufgesetzt.

Die Kenntnis des genauen Aufenhaltsortes ist für die Forscher eine eher sentimentale Bestätigung ihrer Berechnungen (der Standort befand sich bereits in einer Auswahl möglicher Landplätze), wissenschaftlich lässt sich daraus kein Kapital mehr schlagen. Um Strom zu sparen, wurde die letzte Verbindungsmöglichkeit zwischen Rosetta und „Philae“ Ende Juli gekappt. Immerhin: Weitere, detailliertere Aufnahmen des nun entdeckten Landers werden laut ESA folgen.

Robert Czepel, science.ORF.at

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