Riesige Fontänen auf Jupitermond Europa
Die mutmaßlichen Wasserfontänen könnten helfen, Proben des Ozeans zu untersuchen, ohne den dicken Eispanzer durchbohren zu müssen, sagte der amtierende wissenschaftliche Leiter der Nasa, Geoff Yoder, am Montag bei einer Pressekonferenz. Sollte sich die Existenz der Geysire bestätigen, ließe sich die Zusammensetzung des Ozeanwassers mit Hilfe der Dampfproben erforschen.
Europa, einer der mehr als 50 Monde des Gasplaneten Jupiter, gilt laut Nasa als einer der „Top-Kandidaten“ für die Existenz von Leben jenseits der Erde.
NASA, ESA, W. Sparks (STScI), USGS Astrogeology Science Center
Entdeckt wurden die Fontänen mit Hilfe des „Hubble“-Weltraumteleskops am Südrand des Jupitermonds. Sie erreichen nach Angabe der Forscher eine Höhe von 200 Kilometern. Bei insgesamt drei Gelegenheiten binnen 15 Monaten hätten die Wissenschaftler die mutmaßlichen Geysire erspäht, sagte der Astronom Willam Sparks vom Space Telescope Science Institute in Baltimore. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei tatsächlich um Wasserdampf-Fontänen handelt, bezeichnete er als sehr hoch.
Andere Wissenschaftler hatten schon 2013 über dem Südpol des Jupitermonds riesige Fontänen aus Wasserdampf entdeckt. Ähnliche Fontänen hatte die Nasa-Sonde „Cassini“ bereits 2005 auf dem Saturn-Mond Enceladus gesichtet. Flüssiges Wasser gilt als Grundvoraussetzung für Leben.
Nach den Plänen der NASA soll eine Raumsonde in den 2020er-Jahren starten und den Mond Europa umrunden. Sie soll untersuchen, ob die dortigen Konditionen für lebende Organismen geeignet sind.
science.ORF.at/AFP