Elfenbeinhandel: EU bremst bei Verbot

Simbabwe und Namibia wollen ihre Lagerbestände an Elfenbein verkaufen. Ein entsprechender Antrag wurde nun bei der Welt-Artenschutzkonferenz in Johannesburg abgelehnt. Die EU indes hält weiter am Binnenhandel mit Elfenbein fest.

Vertreter aus 183 Ländern tagen noch bis 5. Oktober, um neue Regeln für den weltweiten Handel mit gefährdeten Tieren und Pflanzen aufzustellen. Namibia und Simbabwe hatten argumentiert, den Erwerb durch den Verkauf ihrer Lagerbestände in den Schutz von Wildtieren investieren zu wollen.

Naturschützer gehen jedoch davon aus, dass dadurch die Wilderei und der illegale Handel befeuert werden könnten. Die Artenschutzkonferenz beschloss 1989, den internationalen Handel mit Elfenbein zu verbieten. 2008 gab es eine Ausnahme für vier afrikanische Länder, die Lagerbestände verkaufen durften. Das hat nach Angaben von Tierschützern den Schmuggel beflügelt.

Schlupfloch Binnenhandel

Die USA und mehrere afrikanische Länder machten Druck, um den Handel mit Elfenbein auch von Binnenmärkten zu bannen. Der Binnenhandel stelle oft ein Schlupfloch für Elfenbeinhändler dar, um das Elfenbein „reinzuwaschen“, sagte Satyen Sinha vom Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW).

Die Europäische Union jedoch will den Handel mit antikem Elfenbein in ihren Mitgliedsstaaten weiterhin erlauben. „Wir stimmen zu, dass der Binnenhandel beobachtet werden soll, aber nur, wenn es eine Verbindung mit dem internationalen Handel gibt“, sagte der Leiter der EU-Delegation Gael de Rotalier. Nach dem jüngsten Bericht der Weltnaturschutzunion IUCN ist die Zahl der Elefanten in Afrika seit 2006 um 111.000 Tiere auf 415.000 gesunken.

science.ORF.at/dpa

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