Bienen leben in der Stadt oft besser

Honigbienen leben laut deutschen Experten in der Stadt oft besser als in ländlichen Gebieten. In Parks und Gärten fänden sie ein reiches und vielfältiges Blütenangebot. Dagegen wirke sich die intensive Landwirtschaft mit ihren Monokulturen außerhalb der Städte negativ aus.

"Zusätzlich zum reduzierten Nahrungsangebot der Landwirtschaft erschwert der Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln das Überleben der Biene“, schreiben Imkermeister Benedikt Polaczek und Veterinärmedizinerin Monika Krahnstöver von der Freien Universität Berlin.

Doppelt so hohe Erträge

Als Kriterien für die Gesundheit der Honigbienen haben die Fachleute sich Zahlen dazu angeschaut, wie viel Honig die Tiere produzieren - mit klarem Ergebnis: „Ihre Honigerträge sind in urbanen Gebieten doppelt so hoch wie in landwirtschaftlichen Gebieten.“ Das dokumentierten etwa Statistiken des Deutschen Imkerbundes. Die Auswertung der Daten hatten die deutschen Grünen im Bundestag in Auftrag gegeben.

Bienenstock auf einer Dachterasse in Wien

ORF.at/Peter Pfeiffer

Bienenstock auf einer Dachterasse in Wien

Bienen sind heute zahlreichen Gefahren ausgesetzt: Als Ursachen für das seit Jahren beobachtete Bienensterben gelten die in der Landwirtschaft eingesetzten Insektenschutzmittel und eine Reihe von Parasiten. In vielen Städten ist es hingegen in den vergangenen Jahren zu einem Hobbyimker-Boom gekommen, u. a. kann man Bienenstöcke anmieten.

In Wien finden Bienen etwa in der Lobau und im Lainzer Tiergarten jenen Blütenreichtum, den sie zum Überleben brauchen. Aktuell gibt es laut Imkerbund Österreich in Wien knapp 700 Imker und Imkerinnen mit rund 5.300 Bienenvölkern. Österreichs Spitzenreiter ist allerdings Oberösterreich, wo mehr als ein Viertel der 270.000 Bienenvölker des Landes beheimatet sind.

science.ORF.at/dpa/APA

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