Rauchen kostet fast eine Billion Euro

Rauchen macht krank und tötet, die Kosten für die Weltwirtschaft sind immens: fast eine Billion Euro pro Jahr, wie eine Studie zeigt. Berücksichtigt wurden die Behandlung raucherspezifischer Krankheiten und die entgangene Produktivität durch Arbeitsausfälle.

Raucher und Tabakkauer kosten laut der Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Nationalen Krebsinstituts der USA die Weltwirtschaft eine Billion Dollar oder etwa 950 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die Summe entspricht etwa dem Wert von 50 Millionen Mittelklasseautos.

Die WHO schätzt die Zahl der Raucher weltweit auf 1,1 Milliarden - gut 20 Prozent der Weltbevölkerung über 15 Jahre. Dazu kommen etwa 346 Millionen Menschen, die Tabak überwiegend kauen. Rund sechs Millionen Menschen sterben im Jahr an den Folgen ihres Tabakkonsums, davon 600.000 durch Passivrauchen. 2005 ist ein Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs in Kraft getreten, den mehr als 160 Staaten unterzeichnet haben.

Auch Wirtschaft profitiert

Die Unterzeichner verpflichten sich zu zahlreichen Maßnahmen, um das Rauchen einzudämmen. Dazu gehören Preis- und Steuererhöhungen bei Tabakprodukten, Werbeverbote, Warnungen vor den Folgen des Rauchens und Entwöhnungsangebote. 2013/2014 hätten Tabaksteuern 269 Milliarden Dollar in Staatskassen gespült, nur eine Milliarde davon sei allerdings für die Eindämmung des Rauchens ausgegeben worden.

„Mit Maßnahmen zur Tabakeindämmung kann aus Tabak statt der heutigen Gesundheitskatastrophe ein kleineres Gesundheitsproblem werden“, heißt es in der Studie. „Dieser Bericht belegt, dass Kontrollmaßnahmen sowohl vom Standpunkt der Wirtschaft als auch der öffentlichen Gesundheit aus Sinn machen.“

Die Autoren der WHO-Studie haben neben den Krankheitskosten auch die Konsum- und Investitionsausfälle durch früh sterbende Raucher berechnet. „Die indirekten Kosten der Mortalität sind hoch“, heißt es. „In Ländern mit hohen Einkommen sind die Gesundheitskosten für Raucher höher als für Nichtraucher, selbst wenn man das kürzere Leben der Raucher in Betracht zieht.“

science.ORF.at/APA/dpa

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