Wie sich Pflanzen vor Erregern schützen
Studien
„Root diffusion barrier control by a vasculature-derived peptide binding to the SGN3 receptor“,
„The receptor kinase FER is a RALF-regulated scaffold controlling plant immune signaling“, Science, 19.1.2017
Pflanzen kitten Zwischenräume der äußeren Wurzelzellen mit einem sogenannten Caspary-Streifen. „Mitunter wird dieser aber leck und löchrig, und schädliche Substanzen können aus dem Boden in ihre Wurzeln sickern sowie Nährstoffe und Wasser austreten“, erklärt Youssef Belkhadir vom Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien gegenüber der APA.
Signale zur Reparatur
Wie die Untersuchungen an der Ackerschmalwand zeigten, gelangt dann aber auch ein Signalstoff namens CIF2 (Caspary-Streifen Integritäts-Faktor) aus dem Inneren der Wurzeln an die Außenseite. Dort tut er sich mit den Signalgebern „Schengen 1“ und „Schengen 3“ zusammen. Gemeinsam lösen diese drei Eiweißstoffe einen Reparaturmechanismus aus, durch den die Außengrenze wieder abgedichtet wird, berichteten die Forscher.
Belkhadir fand mit Kollegen außerdem heraus, dass ein anderer Signalgeber namens „Feronia“ die Immunantwort von Pflanzen moduliert. Je nachdem welche Befehle er durch spezielle, von der Pflanze produzierte Eiweißstoffe (sogenannte RALFs) bekommt, verstärkt oder drosselt er die Heftigkeit, mit der sich das Gewächs gegen Eindringlinge verteidigt. „Interessanterweise ahmen krankheitserregende Pilze solche Signale nach und könnten damit die Pflanzen vielleicht austricksen, dass sie ihre Abwehr nicht aktivieren“, so die Forscher in einer Aussendung des GMI.
science.ORF.at/APA