Hirnstruktur und Persönlichkeit
Die Wissenschaftler werteten für ihre Studie Gehirnscans von mehr als 500 Probanden im Alter zwischen 22 und 36 Jahren aus. Dabei untersuchten sie vor allem die Dicke, Oberflächengröße und die Zahl der Falten der Hirnrinde.
Die Studie
„Surface-based morphometry reveals the neuroanatomical basis of the five-factor model"(DOI: 10.1093/scan/nsw175), Social Cognitive and Affective Neuroscience, 25.1.2017
Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass beispielsweise Neurotizismus - eine besondere Anfälligkeit für seelische Verletzungen - besonders häufig bei Menschen mit einer dickeren Hirnrinde von geringerer Oberfläche vorkommt. Der Charakterzug Aufgeschlossenheit und Offenheit ist hingegen mit einer dünneren Hirnrinde und einer größeren und stärker gefalteten Oberfläche verbunden.
Laut Co-Autorin Roberta Riccelli von der italienischen Magna Graecia-Universität ist es die erste Studie, die eine klare Verbindung zwischen Hirnstruktur und Persönlichkeitszügen zieht. Möglicherweise könnten die Erkenntnisse dazu führen, bereits in einem frühen Stadium Menschen zu erkennen, die für bestimmte seelische Störungen anfällig sind, und die Betroffenen entsprechend früh zu behandeln.
science.ORF.at/APA/AFP