Klimawandel: Alpine Vegetation im Umbruch

Die Ökosysteme oberhalb der Baumgrenze sind empfindlich - und der Klimawandel könnte ihnen in den nächsten Jahrzehnten gehörig zusetzen: Laut Forschern werden vor allem die Nährstoffkreisläufe aus dem Gleichgewicht geraten.

Die Wissenschaftler um Jordan Mayor von der Universität Umea (Schweden) haben in den Alpen sowie in anderen Hochgebirgen weltweit (auf Hokkaido in Japan, in Australien, Neuseeland, Nordamerika und Patagonien) untersucht, wie sehr sich die Nährstoffkreisläufe ober- und unterhalb der Baumgrenze unterscheiden. Dort ändert sich die Vegetation im Höhenverlauf nämlich sehr abrupt, was die Ökosysteme anfällig für Veränderungen macht.

„Erwärmung entspricht 300 Höhenmeter“

„Laut den aktuellen Klimaprognosen geht man von einem Temperaturanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts aus, der im Gebirge einem Höhenunterschied von 300 Metern entspricht“, erklärte Michael Bahn von der Universität Innsbruck, ein Co-Autor der Studie. Wenn es wärmer wird, sind die Mikroorganismen im Boden aktiver und stellen den Pflanzen viel mehr Stickstoff zur Verfügung, während sich die Versorgung mit anderen Nährstoffen wie Phosphor kaum ändert.

Als Folge löst sich die enge Koppelung der Nährstoffkreisläufe, wie sie weltweit oberhalb der Baumgrenze zu beobachten ist, sagte Bahn. Dies könne das Gleichgewicht der Ökosysteme stark beeinflussen.

science.ORF.at/APA

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