Kreuzworträtsel könnten vor Demenz schützen

Das morgendliche Kreuzworträtsel ist für viele ein netter Zeitvertreib. Vielleicht ist es sogar ein Jungbrunnen fürs Gehirn - britische Forscher zeigen nämlich: Wer eine Vorliebe für Rätsel hat, ist im Alter geistig fitter.

Über 17.000 Personen nahmen mittels Onlinetest an der Studie teil. Sie mussten zunächst angeben, wie oft sie Kreuzworträtsel lösen (von „niemals“ bis hin zu „mehrmals täglich“). Dann absolvierten sie einen Test, bei dem Aufmerksamkeit, Urteilsvermögen und Gedächtnis überprüft wurden.

Gehirn verjüngt

Alle Studienteilnehmer waren über 50 Jahre alt und gesund. Dennoch zeigten sich starke Unterschiede, wie die Forscher auf der diesjährigen internationalen Alzheimerkonferenz berichten: Jene, die im Alltag öfter Rätsel lösten, waren bei den Tests schneller und machten weniger Fehler.

Deutlich waren die Unterschiede vor allem beim Kurzzeitgedächtnis und der Grammatik. Die Gehirnfunktionen der Rätselliebhaber befanden sich laut Studie auf dem Niveau von bis zu zehn Jahre jüngeren Probanden.

Ursache oder Folge?

Ob der Zusammenhang tatsächlich ursächlich ist, soll nun eine klinische Studie zeigen. Die Wissenschaftler um Clive Ballard wollen damit der Ausbreitung von Demenz entgegenwirken.

„Wir wissen, dass man gegen Demenz vorbeugen kann. Es ist jedoch wichtig herauszufinden welche Lebensumstellungen tatsächlich einen Unterschied machen und das Gehirn fit halten“, sagt Ballard in einer Aussendung der Exeter Medical School.

Bisher werden zur Vorsorge viel Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Zigaretten empfohlen. In Zukunft könnten auch Kreuzworträtsel auf dieser Liste stehen.

Anita Zolles, science.ORF.at

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