Erderwärmung führt zu Ozon-Problem
Wenn der Ausstoß der Vorläuferstoffe nicht verringert werde, könnten die Richtwerte für bodennahes Ozon im Mittelmeerraum künftig an bis zu 100 Tagen überschritten werden, schreiben französische Forscher um Audrey Fortems-Cheiney vom Umwelt-Institut Pierre Simon Laplace.
Die Ozonbelastung bleibe ein großes Umweltproblem in Europa, betonen die Wissenschaftler. Aktuelle Bemühungen bei der Gesetzgebung zielten daher darauf ab, die Vorläuferstoffe von Ozon zu verringern. Dabei handelt es sich vor allem um Stickstoffoxide und flüchtige organische Stoffe - vor allem aus dem Straßenverkehr und aus Lösemitteln.
Studie
„A 3 °C global RCP8.5 emission trajectory cancels benefits of European emission reductions on air quality“, Nature Communications (25.7.2017).
Ozonbildung durch Methan
Die Forscher hatten in ihrer Studie zwei verschiedene Szenarien verglichen: Im ersten Szenario werden die Treibhausgas-Emissionen nicht verringert und die globale Temperatur steigt etwa bis Mitte des Jahrhunderts um drei Grad.
Hier wäre das Ozon-Niveau nach den Berechnungen um acht Prozent höher als in einem zweiten Szenario, in dem es eine moderate Verringerung der Emissionen gibt und eine Erderwärmung um zwei Grad. Betroffen seien dann vor allem Regionen mit viel Industrie, große Metropolen und Südeuropa.
Der Unterschied sei auch auf höhere Methan-Konzentrationen zurückzuführen. Methan ist vor allem als klimaschädliches Gas bekannt; es führt aber auch zu einer höheren Ozon-Bildung. Die Wissenschaftler weisen daher darauf hin, dass die Anstrengungen verstärkt werden müssen, die Ozon-Vorläuferstoffe zu verringern - aber auch die globale Methan-Konzentration. Methan entsteht unter anderem bei der Haltung von Rindern, beim Reisanbau, in Klärwerken und Mülldeponien.
science.ORF.at/dpa