Forscher lösen „Hallo-Dienstmann-Problem“

Die Kofferszene in dem Film „Hallo Dienstmann“ mit Hans Moser und Paul Hörbiger ist ein Klassiker der österreichischen Filmgeschichte. Wie sie optimale Ergebnisse beim gemeinsamen Koffertragen erzielt hätten, haben nun Schweizer Forscher untersucht.

Moser und Hörbiger haben es in dem Film aus dem Jahr 1952 letztlich geschafft, eine riesige Kiste gemeinsam zu tragen – nicht zuletzt mithilfe des Spruchs „wie pack ma’eam“, wie man auf YouTube nachsehen kann.

Biomechaniker um Jessica Lanini von der École Polytechnique Fédérale in Lausanne haben nun untersucht, wie zwei hintereinander gehende Menschen schwere Gegenstände wie den „Dienstmann-Koffer“ tragen. Ergebnis: Ihr gemeinsamer Gang ähnelt dem vierbeiniger Tiere. Die Forscher nennen Pferdegangarten wie Schritt und Trab als Vergleich.

„Versuchspersonen, die etwas wie eine Krankentrage trugen, haben ihren Schritt in mehr als 70 Prozent der Experimente koordiniert“, berichten sie.

Synchronisation der Bewegungen beim Tragen

Jessica Lanini

Synchronisation der Bewegungen beim Tragen

Trage koppelt Bewegungen

Sie hätten in ihrem Modell so etwas erwartet wie Schritt und Trab-Gangarten, erklären die Forscher weiter. Beim Schritt-Gehen bewegen Pferde die Beine nach diesem Muster voran: erst rechts-vorn, dann links-hinten, dann links-vorn und dann rechts-hinten. Beim Traben erfolgt ein diagonaler Beineinsatz, der Ablauf ist schneller und es gibt Schwebephasen.

Lanini und Kollegen machten ihre Beobachtungen mit vier Männern und zwei Frauen. Diese mussten in unterschiedlicher Konstellation immer wieder Dinge wie eine acht Kilogramm schwere, 1,50 Meter lange Krankentrage transportieren.

Die Anpassung der Gangart habe weniger mit kontrollierter Fußsetzung zu tun, erläutert das Forscherteam. Sie sei nach ihren Beobachtungen vielmehr eine Folge der mechanischen Verbindung durch die Trage - oder eines „Dienstmann-Koffers“.

science.ORF.at/dpa

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