Glyphosat: Warten auf Entscheidung
Im Juli hat die EU-Kommission beschlossen, dem Expertenausschuss eine Verlängerung der Zulassung von Glyphosat um zehn Jahre vorzuschlagen. Diese Begrenzung sei angesichts der Risikoabwägung „angemessen“. EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis hatte zudem erklärt, er wolle bei der wissenschaftlichen Debatte um die Schädlichkeit von Glyphosat zum Ende kommen. Es gebe keinen Grund, den Stoff als krebserregend einzustufen. Dies sei auch die Auffassung der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) und der Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Das Internationale Krebsforschungszentrum hat die Chemikalie hingegen als „wahrscheinlich“ krebserregend einstuft.
Wenig Reaktionen
Von der geringen Rücklaufquote zum Aufruf der EU-Kommission berichtet nun ein Artikel der Webseite „EUObserver“. Welche Staaten sich mit einem schriftlichen Statement geäußert haben, wurde vonseiten der Kommission nicht verraten. Österreichs Haltung liegt jedenfalls in schriftlicher Form vor und hierbei hat sich die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) für eingeschränkte Anwendungsmöglichkeiten auf Wirkstoffebene ausgesprochen - und zwar EU-weit. Einschränkungen, die erst bei der nationalen Zulassung auf Produktebene gelten, also wenn glyphosathaltige Mittel vom jeweiligen Staat erlaubt werden müssen, werden mit Hinweis auf die daraus resultierenden wettbewerbsverzerrenden Folgen abgelehnt. Das Schreiben ging bereits im Juni an die Kommission.
science.ORF.at/APA