Alternativer Nobelpreis: Statement für Menschenrechte

Der Alternative Nobelpreis geht in diesem Jahr an unermüdliche Kämpfer für die Schwächsten in der Gesellschaft. Der indische Menschenrechtsanwalt Colin Gonsalves bekommt den Preis, weil er seit drei Jahrzehnten moderne Sklaven und Slumbewohner verteidigt.

Sein Menschenrechtsnetzwerk HRLN erstritt unter anderem ein „Recht auf Nahrung“, was das Leben von 400 Millionen Menschen verbesserte, wie die Right Livelihood Award Stiftung in Stockholm mitteilte.

Gegen Korruption und Umweltvergiftung

Die mit je rund 105.000 Euro dotierte Auszeichnung geht zudem an die Äthiopierin Yetnebersh Nigussie für ihr Engagement für Menschen mit Behinderung in Afrika und weltweit. Sie ist Mitarbeiterin von „Licht für die Welt“ und setzt sich für die rechte behinderter Menschen ein; die blinde Menschenrechtsaktivistin eröffnete z.B. 2015 das Europäische Forum Alpbach - mit der Forderung: Europa sollte bei der Entwicklungszusammenarbeit alle Menschen fördern - unabhängig von Geschlecht, Religion, Gesinnung.

Die investigative Journalistin Chadija Ismailowa aus Aserbaidschan bekommt den Preis für ihre mutige Aufdeckung von Korruption auf höchster Regierungsebene, die sie auch ins Gefängnis brachte.

Den undotierten Ehrenpreis erhält der amerikanische Umweltrechtler Robert Bilott, der in einem 19 Jahre dauernden Rechtsstreit 70.000 Anwohner vertrat, deren Trinkwasser chemisch verseucht worden war.

Prominente Preisträger

Die Alternativen Nobelpreise werden seit 1980 in kritischer Distanz zu den traditionellen Nobelpreisen an Kämpfer für Menschenrechte, Umweltschutz und Frieden vergeben.

Im vergangenen Jahr teilten sich vier Preisträger das Preisgeld von drei Millionen schwedischen Kronen (rund 315.000 Euro): die syrische Rettungsorganisation Weißhelme, die ägyptische Feministin Mozn Hassan, die russische Menschenrechtsaktivistin Swetlana Gannuschkina und die türkische Zeitung „Cumhuriyet“.

Bisher gab es 170 Preisträger aus 69 Ländern. Zu den bisher Ausgezeichneten gehören der US-amerikanische Whistleblower Edward Snowden und die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren. Aus Österreich kamen der Zukunftsforscher Robert Jungk, der 1992 als Kandidat für die Grünen bei der Bundespräsidentenwahl antrat - und der aus Vorarlberg stammende Bischof Erwin Kräutler.

science.ORF.at/dpa/APA

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