Lebensursprung: Organische Stoffe aus Meteoriten

Meteoriten könnten bei der Entstehung des Lebens auf der Erde eine wesentliche Rolle gespielt haben. Laut Forschern sollen sie in warmen, kleinen Teichen auf der Erde gelandet sein und dort organische Stoffe deponiert haben.

Die Forscher von der McMaster University in Kanada und vom Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) in Heidelberg berechneten ein Szenario für die Entstehung von Leben auf der Erde, das auf astronomischen, geologischen, chemischen und biologischen Modellen beruht. In diesem Szenario entstand das Leben nur wenige hundert Millionen Jahre, nachdem die Erdoberfläche so weit abgekühlt war, dass flüssiges Wasser existieren konnte.

Leben aus dem All

Die wesentlichen Bausteine für das Leben wurden während der Entstehung des Sonnensystems im Weltraum gebildet und durch Meteoriten auf der Erde deponiert. Diese organischen Stoffe könnten dann die Entstehung des Lebens auf unserem Planeten in Form von selbstreplizierenden RNA-Molekülen ermöglicht haben. RNA (Ribonukleinsäure) gilt als ein Kandidat für frühere, primitive Lebensformen.

Teich in Kalifornien

B. K. D. Pearce

In einem Teich wie diesen könnte das Leben entstanden sein (Lassen Volcanic National Park in Kalifornien)

Wie genau vor rund vier Milliarden Jahren das Leben auf der Erde entstand, gilt seit Langem als eine der großen Fragen der Wissenschaft. In der Frühzeit der Erde trafen ungleich mehr Meteoriten den Planeten als heutzutage. „Um den Ursprung des Lebens zu verstehen, müssen wir die Erde so verstehen, wie sie vor Milliarden von Jahren war“, sagte der MPIA-Forscher Thomas Henning.

Voraussetzung für Leben

„Wie unsere Studie zeigt, liefert die Astronomie einen wichtigen Teil der Antwort“, so Henning, einer der Autoren der Studie. „Die Details der Entstehung unseres Sonnensystems haben direkte Folgen für den Ursprung des Lebens auf der Erde.“

Der MPIA-Wissenschaftler Dmitri Semenow hob hervor, die Studie beinhalte ein „konsistentes Szenario für die Entstehung des Lebens auf der Erde“. „Wir haben plausible physikalische und chemische Informationen über die Bedingungen geliefert, unter denen das Leben hätte entstehen können.“ Jetzt seien die Experimentatoren an der Reihe „herauszufinden, wie das Leben unter diesen ganz spezifischen frühen Bedingungen tatsächlich entstanden sein könnte“.

science.ORF.at/APA/AFP

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