48 Mio. Jahre altes Pflegefett entdeckt
„Das war etwas Neues und Unerwartetes“, sagt der Ornithologe Gerald Mayr vom Senckenberg Forschungszentrum für Naturkunde. In dem Fossil seien „Bruchstücke der ursprünglichen Fettbestandteile“ erhalten geblieben.
Sven Traenkner/ Senckenberg
Die Studie
„Preservation of uropygial gland lipids in a 48-million-year-old bird“ (sobald online), Proceedings of the Royal Society, 18.10.2017
Die Bürzeldrüse am unteren Ende des Vogelrückens produziert ein öliges Sekret, mit dem Vögel ihr Gefieder einfetten, um es geschmeidiger und wasserabweisend zu machen. Der Fund einer solchen Drüse samt Uralt-Pflegeöl ist überraschend, da bei Fossilien meist nur die Knochen von Wirbeltieren erhalten bleiben, wie die Forscher erklären. Das organische Material der Weichteile wird meist rasch zersetzt. Nur von wenigen Fundorten, darunter Messel mit seinen Ölschiefer-Vorkommen, sind Jahrmillionen alte Federn und Fellreste bekannt.
Wie die Fette der Bürzeldrüse einen so langen Zeitraum überdauern konnten, ist unklar. Möglicherweise verhärteten sie sich unter Sauerstoffabschluss zu einer Art Wachspanzer, vermuten die Wissenschaftler. Auch die antibakteriellen Bestandteile des Vogelöls könnten verhindert haben, dass es nach dem Tod des Tieres zersetzt wurde.
science.ORF.at/dpa