Simulation zeigt, wie Erde bebt

Wie dynamisch der Planet Erde ist, vermittelt eine neue Simulation im Naturhistorischen Museum Wien. Täglich aktualisiert stellt „Shaking Earth“ alle Beben ab der Stärke 3 dar.

„Die Menschen haben eine sehr statische Vorstellung von der Welt“, sagte Mathias Harzhauser, Leiter der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums (NHM) am Montag. Zusätzlich zur benachbarten Plattentektonik-Maschine wolle man mit der neuen, vom Medienunternehmen 7reason realisierten Animation dem Publikum „die Dynamik des Planeten vermitteln“.

Die Visualisierung zeigt die weltweite, regionale und lokale Erdbebentätigkeit auf verschiedenen Zeitskalen. Alle Beben der Magnitude 3 seit 1980 sind erfasst und werden täglich um 8.00 Uhr Früh aktualisiert. Die Größe der ein Erdbeben signalisierenden Punkte zeigt seine Stärke. Zudem gibt es Informationsseiten über die zehn stärksten Beben weltweit seit 1960 sowie die wichtigsten Beben in Österreich seit dem 12. Jahrhundert.

Beispiel einer Erdbeben-Simulation des NHM

Das Projekt wurde durch die Akademie der Wissenschaften (ÖAW) aus Mitteln der Dr. Emil Suess-Erbschaft gefördert und in Kooperation von NHM, Technischer Universität (TU) Wien und Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) realisiert.

7.000 Erdbeben mit Stärke 4 oder höher pro Jahr

Rund 7.000 Mal bebt die Erde pro Jahr weltweit mit einer Magnitude 4 oder höher, sagte Wolfgang Lenhardt, Leiter des Österreichischen Erdbebendienstes an der ZAMG. Er wird anlässlich der Eröffnung der neuen Simulation neben anderen Experten Montagnachmittag bei einem Symposium im NHM referieren. Hierzulande würden rund 2.000 Erschütterungen mit Epizentrum in Österreich registriert, etwa die Hälfte davon gehe auf Sprengungen bzw. Felsstürze zurück.

Fühlbar seien zwischen 40 und 60 Beben pro Jahr in Österreich, so Lenhardt. Der Experte kennt auch den Hauptgrund für Erdbeben in Österreich: „Kleine Teile in der Erdkruste bauen Druck ab, der von der Bewegung der Afrikanischen Platte gegen die Böhmische Masse aufgebaut wird.“

science.ORF.at/APA

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