Bei Kühen wie bei Menschen

Bei Menschen entscheidet nicht ein einzelnes Gen, ob jemand eher Jockey- oder Basketballer-Statur hat. Bei Rindern ist das ebenso, wie nun Forscher berichten. Bei beiden sind viele Erbgutabschnitte gemeinsam für die Körpergröße verantwortlich.

Erbgutanalysen von 58.000 Tieren zeigten, dass zumindest 163 Bereiche mitentscheiden. Die Mehrheit von ihnen sind nicht Teile von Bauvorlagen (Genen), sondern liegen dazwischen in den regulatorischen Bereichen, erklären die Forscher um Ben Hayes von der Universität Queensland (Australien).

Ein hervorstechender, größenrelevanter Bereich ist zum Beispiel inmitten der Bauteile eines Gens, das ein Wachstumshormon produzieren lässt. Letzteres sei sowohl in Föten von Menschen wie Rindern aktiv, so die Forscher, zu denen auch Johann Sölkner vom Institut für Nutztierwissenschaften der Universität für Bodenkultur Wien und Marlies Dolezal vom Institut für Populationsgenetik der Veterinärmedizinischen Universität Wien gehören.

Es gäbe auch Überlappungen mit bekannten Größensteuerungsbereichen am Erbgut von Hunden, berichten sie in einer Studie, die am Montag im Fachjournal „Nature Genetics“ erschienen ist. Dies zeige, dass es bei Säugetieren wohl ein gemeinsames Set an DNA-Abschnitten gibt, das ihre Körpergrößen steuert.

science.ORF.at/APA