Die Grammatik des Quietschens

Wenn Weißbüschelaffen quietschen und krächzen, dann folgen sie dabei einem grammatikalischen Muster: Ihre Laute bestehen aus kleinen Bausteinen - ähnlich wie die Silben der menschlichen Sprache.

Für ihre Studie hatten Neurobiologen der Universität Tübingen die Laute der Tiere in einer Schallkammer aufgezeichnet. Die Affen wurden dabei in unregelmäßigen Abständen durch ein Rauschen gestört.

„Wir konnten sehen, dass die Tiere ihr Fiepen unterbrachen, wenn wir sie störten. Und das nicht an beliebigen Stellen, sondern immer nur an bestimmten Punkten“, sagt Co-Autor Thomas Pomberger. Fazit der Studie im Fachblatt „Current Biology“: Auch den Äußerungen der Weißbüschelaffen ist so etwas wie eine Silbenfolge eingeschrieben.

Der menschlichen Sprache ähnlich

Aus Sicht der Wissenschaftler könnten diese kleinsten Einheiten der Lautäußerung (vgl. Video) und ihre rhythmische Erzeugung im Gehirn der Affen eine Vorbedingung der menschlichen Sprache gewesen sein.

Denn wenn Menschen sprechen, besteht das, was sie sagen, ebenfalls aus kleinsten Einheiten: „Wir produzieren durchschnittlich zwischen fünf und zehn Silben pro Sekunde“, sagt Studienleiter Steffen Hage. Bei den Weißbüschelaffen seien es sieben bis acht Bausteine pro Sekunde.

science.ORF.at/dpa

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